Walzen werden im Straßen- und Wegebau und in der Landwirtschaft genutzt. Mit ihnen wird Erdreich oder anderes Material verdichtet und planiert. Beim Bau von Straßen verwendet man seit etwa 1830 Straßenwalzen, die man auch als Walzenzug oder Erdverdichtungswalze bezeichnet. Die ersten Walzen wurden noch aus Stein hergestellt, später stieg man auf Gusseisen um. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts hielt dann die berühmte Dampfwalze Einzug, die aus dem Lokomobil, einer Dampfmaschine mit Rädern, hervorging. Man tauschte einfach die Räder gegen Walzen aus. Der prinzipielle Aufbau eine solchen Dampfwalze ist recht einfach. Vorne ist eine große, durchgehende Walze vorgelagert angebracht, deren Breite etwas geringer ist als die gesamte Breite des Fahrzeugs. Dann folgt der Antrieb und der Dampfkessel, schließlich das Steuergehäuse und hinten sind zwei schmale Walzen, sogenannte Walzenräder, seitlich befestigt.
Die nächste Stufe der Entwicklung war der Austausch des Antriebes. Der Dieselmotor ersetzte die Dampfmaschine, aber der prinzipielle Aufbau blieb gleich. Dies änderte sich erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts als die althergebrachte Bauweise durch die Vibrationswalze ersetzt wurde. Diese hat den großen Vorteil, dass sie neben der Wirkung durch die große Masse auch noch eine Bewegungskomponente in vertikaler Richtung hinzufügt und somit die Walzen effektiver machen. Das bedeutet in der Folge, dass Vibrationswalzen deutlich leichter sein können bei identischer Verdichtungsleistung.
Bei der Asphaltierung kommen heute fast immer Tandemwalzen zum Einsatz. Sie unterscheiden sich in der Form von der klassischen Dampfwalze dadurch, dass sie zwei große Walzen haben, jeweils eine vorne und hinten, welche gleich groß sind. Der große Vorteil dieser Konstruktion besteht in der doppelten Verdichtung. Zuerst verdichtet die Vorderwalze, dann wird die selbe Stelle kurz später mit der hinteren Walze erneut verdichtet. Gerade bei einem anspruchsvollen Material wie Straßenasphalt, das später einer hohen Belastung ausgesetzt wird, ist eine effektive Verdichtung sehr wichtig. Durch die Tandemwalze wird dies zeitsparend erreicht.
Ein zweiter wichtiger Walzentyp im heutigen Straßenbau ist die Gummiradwalze. Sie gehört zu den statischen Walzen und wird vor allem zur Asphaltverdichtung, aber auch für Erdarbeiten eingesetzt. Anstatt von Metallwalzen hat sie Gummiräder, die den Asphalt kneten und Walken und damit einen Porenverschluss erzielen. Manche Gummiradwalzen haben einen Wassertank, den man befüllen und damit den Ballast erhöhen kann. Dadurch erhöht sich die Leistung. Gummiradwalzen kommen zum Einsatz wenn der Asphalt bereits von einer Tandemwalze verdichtet worden ist und die Temperatur nicht mehr so hoch ist, dass das Gummi schmelzen würde.
Neben dem Straßenbau finden Walzen überall da Anwendung, wo man Erdreich oder einen sonstigen Untergrund verdichten oder planieren muss. Besonders in der Bauwirtschaft spielen Walzen eine große Rolle, wenn man z.B. nach der Arbeit mit einem Bagger einen Grund wieder für die Nutzung herrichten muss. Mit einer Walze wird die verfüllte Erde in einen stabilen Zustand gebracht, der eine künftige Absackung minimieren soll. Um eine maximale Verdichtung zu erreichen, wird idealerweise nicht das gesamte Erdreich auf einmal bearbeitet, sondern in mehren Arbeitsgängen, bei denen die Erde Stück für Stück aufgetragen und komprimiert wird.
In der Landwirtschaft finden meist Anhänger-Walzen Verwendung, die mit einem Zuggerät, meist einem Traktor, gezogen werden. Sie werden dazu benutzt, lockeren Boden zu verfestigen oder große Erdschollen zu verkleinern. Man unterscheidet grob in Glatt- und Rauhwalzen, die es in verschiedenen Ausführungen gibt. Je nach Einsatzzweck wählt man die geeignet Walze aus.