Die Philosophie steht für universelle Fragen und Reflektionen an das Leben und der Welt. Fragen über das rationale Verständliche in allen Lebensbereichen haben in der Philosophie eine lange Tradition. Gerade im universitären Bereich hat die Philosophie ihren festen Platz bei den Geisteswissenschaften. Der allgemeine Charakter des Fragens unterscheidet die Philosophie von anderen Wissenschaftsfächern, die vor allem auch auf einem bestimmten Bereich der Forschung oder angewandten Wissenschaft fokussiert. Die Erkenntnisgewinnung steht hier im Fokus der Geisteswissenschaft, die sich mit philosophischen Methoden und Prinzipien befasst. Die persönliche Schulung des Denkens und Argumentierens spielt in der Philosophie eine zentrale Rolle. Auch der offene Diskurs über Werte, Moral, vorherrschenden und alternativen Weltbildern prägt die Philosophie. Die Betrachtung und Aufarbeitung von weltlichen und kirchlichen Problemen ist für jede Gesellschaft sehr wichtig. Man kann philosophisch alles hinterfragen, sogar die Philosophie selbst. Philosophie ist deshalb eine sehr kritische Geisteswissenschaft, die viele Bereiche des menschlichen Lebens hinterfragt. Das Selbstverständnis der Philosophie hat sich über die Jahrhunderte immer weiterentwickelt. Philosophen wie Sokrates sahen die Philosophie als vernünftige Form der Selbsterkenntnis an, die sich nicht von vorherrschenden weltlichen und kirchlichen Weltbildern vereinnahmen ließ. Gegenstand der Philosophie ist unter andrem ein theoretischer und praktischer Wissenschaftsbereich.
Die theoretische Philosophie beschäftigt sich mit Aspekten der Erkenntnistheorie, der Wissenschaftsphilosophie, der Sprachphilosophie oder der Naturphilosophie. In der praktischen Philosophie betrachtet man Themenfelder wie der Ethik sowie vielen Bereichen der Gesellschaftsphilosophie wie der Rechtsphilosophie oder der Sozial- und Religionsphilosophie. Philosophisches Denken orientiert sich auch an dem Begriff des Seins, was mit Disziplinen wie der Logik, der Erkenntniskritik oder der Metaphysik verbunden ist. Die analytische Philosophie beeinflusst heute die akademische Philosophie sehr stark. Auch gibt es heute zahlreiche philosophische Strömungen, die sich in der Gegenwartsphilosophie verwirklichen. Hier spielt auch die Erneuerung der Philosophie eine wichtige Rolle. Bekannte Philosophen, von der Antike bis zum frühen 20. Jahrhundert, waren zum Beispiel: Sokrates, Platon, Aristoteles, Thomas von Aquin, Rosseau, Schopenhauer, Nitsche, Marx oder Sartre. Wichtige Personen in der Philosophie des 20. Jahrhunderts waren oder sind zum Beispiel: Ludwig Josef Johann Wittgenstein, Donald Davidson, der sich zum Beispiel mit der Philosophie des Geistes auseinandersetzte oder der deutsche Philosoph Jürgen Habermas, der sich vor allem mit der Sozialphilosophie befasst.
Philosophen sind heute in vielen Berufsfeldern tätig, zum Beispiel im Journalismus, der Öffentlichkeitsarbeit, als Lehrer, Publizisten, als Beamte oder Wissenschaftler und Selbstständige. Im Studium der Philosophie werden philosophische Richtungen angeboten wie der Geschichte der Philosophie oder der theoretischen und praktischen Philosophie. Die eigenständige Erarbeitung von philosophischen Problemen spielt eine zentrale Rolle im Hauptstudium. An Universitäten werden heute neben den klassischen Magisterstudiengängen und den Lehramtsstudiengängen neue Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten. Universitäten mit Studiengängen der Philosophie sind zum Beispiel in: Leipzig, Potsdam, Greifwald, Bremen, Bielefeld, Würzburg, Siegen, Bonn, Tübingen, Stuttgart oder Karlsruhe.