Seit Ende der 1980er Jahre haben sich die flächendeckenden Mobilfunknetzte in der Telekommunikation durchgesetzt und einen Kommunikationsboom bei Mobiltelefonen ausgelöst. Rechnerisch gesehen hat über 90 Prozent der Deutschen ein Handy. Nach einer EU-Studie ist das Handy inzwischen auch bei der Zielgruppe, der 9-14-Jährigen, das populärste Kommunikationsmittel. Nach der Studie kennen sich die Kinder und Jugendlichen überaus gut mit den Medien Internet und Handy aus und nutzen vor allem die Download-Angebote wie die Klingentöne. Die Eltern werden nach den Befragungen nur bei dramatischen Problemen mit eingebunden. Inzwischen teilen sich im nationalen und internationalen Handy-Geschäft wenige Netzanbieter den Markt auf. Zu den großen Anbietern gehören in Deutschland T-Mobile oder Vodafone. Die Marktdurchdringung in Deutschland liegt allerdings noch hinter Ländern wie Österreich oder Italien. Inzwischen ist der Markt im Mobilfunkbereich in vielen Ländern Europas gesättigt und stehen vor allem die neuen Multimedia-Anwendungen im Verkaufsvordergrund. Auch der Markt an Anbieter von Geräten ist in Deutschland weitgehend gesättigt. Zu den großen Herstellern gehören Firmen wie Nokia, Sony Ericson, Motorola oder Samsung. Der weltweit größte Hersteller ist Nokia, mit dem Hauptsitz in Espoo, Finnland. Die Ausstattungsmerkmale der Handys haben sich ständig weiterentwickelt und Musik- und Kameraausstattungen gehören heute zum Standard. Seit dem Jahr 2005 hat auch die Zukunft der mobilen Navigation im Handy-Markt Einzug gehalten. Die Zukunft der Handys liegt nicht nur im Bereich der Multimedia-Anwendungen, sondern auch bei den alternativen PC-Nutzungsoptionen. Vor allem auch die technische Verbesserung der audio-visuellen Features der Handys steht heute im Vordergrund. Die Frage, ob ein Handy alles können muss, bleibt eine individuelle Entscheidung.
Ein entscheidender Bereich in der Handy-Nutzung stellt auch die Kosten- und Nutzungsfrage in den Mittelunkt. Es gibt heute einen unüberschaubaren Markt an Tarifen und Brands, die sich als Tochterunternehmen im Markt platziert haben. Innerhalb der EU sind die Gesprächstarife ins Ausland medienpolitisch, im Sinne des Verbrauchers, geregelt worden. Zwar sind in vielen Ländern die Handy-Kosten rückläufig, trotzdem stellen die monatlichen Telekommunikationskosten eine hohe Belastung bei vielen Verbrauchern dar. Nach Erhebungen liegen die meisten Nutzer von Handys in einem Kostenbereich von 10-40 Euro im Monat. Immerhin zahlen rund zehn Prozent der Nutzer über 50 Euro im Monat. Weiterhin beliebt bleibt die Nutzung von SMS. Im Durschnitt kostet in Europa eine inländische SMS zwischen acht und zehn Cent. SMS nutzen vor allem jüngere Menschen bis 24 Jahre, ein Großteil davon nutzt das Handy nur für SMS. Fast drei Milliarden SMS gehen in Europa pro Jahr über die Netze. Eine Kostenreduktion will die Europäische Union bei der Handy-Nutzung dadurch erzielen, dass die Anbieter europaweit in Sekunden abrechnen müssen. Über 20 Prozent der Kosten beim Mobiltelefonieren könnten so eingespart werden. Insgesamt muss sich der Handy-Markt auf sinkende Handy- und SMS-Tarife in der EU und eine Erweiterung der multimedialen Anwendungen einrichten.