In Internet-Foren tauschen sich die Teilnehmer untereinander über bestimmte Themen aus. Es lassen sich zu allen vorstellbaren Sachbereichen Diskussions-Foren finden, zahlenmäßig jedoch vorrangig im Soft- und Hardwarebereich. Grund dafür ist, dass viele Foren als Hilfe-Forum verwendet werden, um Rat suchenden Usern praktische Tipps geben zu können. Gerade im EDV-Bereich können die User in einem speziellen Forum schnell Hinweise auf Programmfehler, Bugs, oder auf typische Funktionsstörungen in Hardwaresystemen erhalten, noch bevor diese offiziell vom Anbieter publiziert werden. Manche Foren werden auch direkt von kommerziellen Anbietern betrieben, um den Kontakt zu den eigenen Kunden zu pflegen oder eine kostspielige Telefon-Hotline einzusparen. Herstellerunabhängige Diskussions-Foren haben den Vorteil, dass auch negative, möglicherweise produktschädliche, aber für den Anwender nützliche Informationen über einen längeren Zeitraum einsehbar bleiben.
Gerade im nicht-professionellen Bereich gibt es zahlreiche Foren, die sich mit Themen wie gesundheitlichen Problemen, speziellen Lebenssituationen, rechtlichen Fragen, Produkttests oder tagesaktuellen politischen Topics auseinandersetzen. Erleichterung bei der Suche nach dem gewünschten Forum bieten übrigens neben den klassischen Suchmaschinen auch die in den letzten Jahren aus dem Boden sprießenden Webverzeichnisse. Die inhaltliche Qualität der Foren ist unterschiedlich, aber ein gutes Forum wird schnell zu einer Kult-Anlaufstelle und setzt sich durch. Wird in einem Portal ein neues Thema (Topic) angestoßen, können die User ihre Diskussionsbeiträge, auch Postings genannt, chronologisch untereinander ins Netz stellen (Thread-Struktur). Ein Problem ist die Überwachung der Einhaltung der Netiquette-Kriterien. Die Anonymität des Internet verleitet immer wieder User dazu, beleidigende, obszöne oder auch drohende Beiträge hochzuladen. Foren-Anbieter behelfen sich oft damit, bestimmte User als Moderatoren oder Administratoren auszuzeichnen, die die Möglichkeit haben, unsachgemäße Beiträge zu löschen und damit eine Ordnungsfunktion auszuüben.
Internet-Foren lassen sich auch hinsichtlich ihrer technischen Struktur in verschiedene Kategorien aufteilen, die jeweils spezifische Vor- und Nachteile aufweisen. Die klassische Struktur ist das Usenet, dessen Newsgruppen oft von Universitäten und anderen Organisationen betrieben werden. Die eintreffenden Beiträge zu einem Sachgebiet werden gespeichert und untereinander ausgetauscht. Bei einer Mailingliste kann auch ein Einzel-User an diesem News-Austausch teilnehmen, indem er sich mit seiner E-Mail-Adresse einträgt. Dies ist die technisch einfachste Lösung, hat für den User den Nachteil, dass er zeitweilig mit Informationen überschwemmt wird. Das Web-Forum ist die mittlerweile am häufigsten genutzte Form. Teilnehmer sind meist registrierte Nutzer, die schnell eine fachbezogene Online-Community bilden. Zur Einschränkung der Informationsflut besteht bei einem Web-Forum die Möglichkeit, nur einen einzigen Thread, also Themenbereich, zu abonnieren.
Ein Problem bei öffentlichen Diskussions-Foren sind haftungsrechtliche Aspekte. Der Betreiber eines Portals kann für eine in seinem Forum aufgelistete Beleidigung Dritter haftbar gemacht werden. Deshalb ist er gut beraten, alle Beiträge in überschaubaren Zeitabständen zu prüfen oder zumindest entsprechenden Hinweisen nachzugehen. Ein weiteres eher subjektives Problem bei Foren, in denen sich die Fangemeinde eines Produkts zu Hause fühlt, ist die Frage, ob die Diskussionsbeiträge wirklich ausgewogen sind. Eine produktfeindliche Meinung wird dann schnell auch mal gelöscht, um die Stamm-User nicht zu verärgern.