Sprachstörung ist ein Überbegriff für verschiedene Formen von Sprachdefiziten, zum Beispiel Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern oder Verständnisdefiziten bei der Umwandlung von Schrift in Sprache. Ältere Menschen leiden oft durch chronische Alterserkrankungen wie Demenz an der Fähigkeit zu Sprechen und sich Auszudrücken. Viele Menschen leiden auch an Sprachausdrucksstörungen oder Rhythmusstörungen bei der Aussprache von Wörtern und Sätzen, was man umgangssprachlich auch mit Stottern umschrieben wird. Gravierende Sprachentwicklungsstörungen kennt man zum Beispiel aus Krankheitsbildern wie Autismus oder auch angeborener Taubstummheit. Es gibt viele körperliche und psychische Faktoren, die sich auf die Sprachentwicklung auswirken und die heute etwas multifaktorieller gesehen werden, als dies früher der Fall war. Gerade bei kindlichen Sprachentwicklungsstörungen untersucht man heute Faktoren wie psychische und soziale Umwelteinflüsse, die häufig ursächlich Sprachdefizite begünstigen. Im weitesten Sinn hat Sprache und Sprachausübung auch mit Faktoren wie Spracheverständnis, Wortschatz oder Stimmbildung zu tun. Zu den Sprachentwicklungsstörungen treten bei Kindern oft auch andere Symptome auf, zum Beispiel Konzentrationsschwächen, Hyperaktivität oder Verzögerungen im Sozialverhalten. Nicht immer müssen solche Defizite mit körperlichen Entwicklungsstörungen einhergehen, so dass man bei der Therapie einen multikausalen Ansatz mit dem Kind und dem Umfeld suchen muss. Therapien werden heute zum Beispiel in Form von Wahrnehmungsförderungen, Artikulations-Trainings, Wortschatzbildung oder Redeflussbeförderungen angeboten.
Es gibt heute viele therapeutische Ansatzpunkte, zum Beispiel in der Ergo-Therapie, die kindlichen Defizite zu behandeln. Das Stottern, Stammeln oder Poltern wird auch zu den kindlichen Sprachstörungen gezählt. Ursächlich können psychosoziale oder auch körperliche Ursachen sein. Es gibt auch hier viele therapeutische Angebote wie logopädische Therapien oder Verhaltenstherapien, die auch sinnvoll sind, um zu verhindern, dass die Kinder sich zurückziehen, da sie von anderen Kindern gehänselt werden und ihre individuellen Fähigkeiten oft nicht normal entwickeln können. Man spricht heute auch von Sprachheilung, was einen positiv-dynamischen Prozess zwischen Therapeuten, Eltern und Kinder besser umschreibt. Von Aphasie spricht man bei Sprachverlusten, die bei Erwachsenen, zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder Hirntraumata, auftreten. Man unterscheidet in verschiedene Formen von Sprachverlusten oder Sprachstörungen, die zum Beispiel nach Faktoren wie der Lautebene, Sprachverständnis oder Wortschatz definiert sind. In selteneren Fällen können zum Beispiel die Betroffenen nur nachsprechen - eine eigene Sprache finden sie nicht oder nur sehr schwer. Im schlimmsten Fall kann das Sprachzentrum so funktionell geschädigt sein, dass die Betroffenen nicht mehr Sprechen können.
Ein Vorurteil bei Menschen mit Sprachverlusten ist es, das die Aphasiker nicht logisch denken könnten. Das Denken und Sprechen haben nicht immer ursächlich miteinander zu tun, insbesondere dann nicht, wenn die Betroffenen eine funktionelle Störung des Sprachzentrums haben. Taubstummheit umschreibt die Krankheit von Menschen nicht Hören und Sprechen zu können. Allerdings kann man heute durch gezieltes Training auch taubstummen Menschen wieder in gewissen Grenzen das Sprechen beibringen. Es gibt auch Taubstumme, die in einem gewissen Maß etwas hören können und sich durchaus ausdrücken können. Taubheit wird heute mit Gehörlosigkeit umschrieben, was die Krankheit besser umschreibt, da Gehörlosigkeit auch teils mit dem weitgehenden Fehlen des Gehörs assoziiert wird.
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