Rückenschmerzen sind Volkskrankheiten, die nicht zwangsläufig auf Schädigungen der Wirbelsäule zurückzuführen sind. Es gibt eine Reihe von medizinischen Begriffen, die in diesem Zusammenhang genannt werden. Kreuzschmerzen, Bandscheidensyndrom, Ischias, Hexenschuss und andere Fachbegriffe definieren die genaueren Krankheitsbilder oder Symptome. Menschen in Deutschland, die an akuten, sporadischen und chronischen Rückenschmerzen leiden, haben vor allem Probleme mit dem unteren Bereich des Rückens an der Lendenwirbelsäule. Der englische Begriff für die Schmerzen in der Region der Lendenwirbelsäule heißt “Low Back Pain”. Rückenschmerzen sind inzwischen einer der Hauptgründe warum Menschen sich beruflich Krankschreiben lassen. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Rückenschmerzen, die vor allem auf mangelnde Bewegung zurückzuführen sind. Bei Kindern ist zum Beispiel die “Scheuermann-Krankheit” bekannt, die dazu führt, dass Wachstumsstörungen zu Fehlhaltungen führen können. Viele der Rückenschmerzen treten ohne genauere Ursache auf. Die Schmerzen sind meistens in einer bestimmten Region sehr diffus wahrnehmbar. Oft sind die Rückenschmerzen Symptom einer inneren Krankheit. Herz- und Lungenerkrankungen oder Störungen des Verdauungssystems können ursächlich für die Beschwerden in der Region des Rückens sein. Auch psychischer Stress führt dazu, dass sich Fehlhaltungen zeigen und die Muskultur am Rücken verhärten lässt. Die Abklärung der Rückenschmerzen kann sowohl internistisch wie orthopädisch sinnvoll sein. Durchblutungsstörungen, auf Grund verschiedener Stoffwechselerkrankungen, können sich zum Beispiel in Schmerzen zwischen den Schulterblättern zeigen oder auch zu Nackenschmerzen führen. Verspannungen der Rückenmuskulatur treten heute vor allem durch die sitzende Büroarbeit auf. Vor allem Menschen, die viel am PC arbeiten, neigen zu Verspannungen im Bereich des oberen Rückens. Hier kann aktive Bewegung in einem bestimmten Maß Linderung bringen. Es gibt heute viele Fitness-Studios die spezielle rückengymnastische Kurse anbieten, die teilweise auch von den Krankenkassen mitfinanziert werden.
Rückenschmerzen können häufig auch auftreten, wenn die Beine ungleich lang sind und sich dadurch eine veränderte Statik entwickelt. Bis zu einem bestimmten Maß sind Längenunterschiede der Beine aber völlig normal. Der Arzt kann recht schnell die Unterschiede beurteilen und eventuell orthopädisch behandeln. Häufig sind auch Blockierungen der Wirbelgelenke die Ursache für Rückenschmerzen. Blockaden treten oft spontan durch Fehlhaltungen auf, die zum Beispiel beim Sport passieren können. Die Einschränkung der Wirbelbeweglichkeit ist häufig mit charakteristischen Schmerzen verbunden. Zu den schweren Krankheitsbildern, die sich durch sehr starke Schmerzen zeigen, gehören Bandscheibenvorfälle. Stark ausstrahlende Schmerzen und Taubheitsgefühle zeigen sich bei einem Bandscheibenvorfall, der meist bei Überbelastungen von vorgeschädigten Bandscheiben auftritt. In der Regel können Bandscheibenvorfälle konservativ behandelt werden und müssen nur selten operativ versorgt werden. Bandscheibenvorfälle gehören heute zu den häufigsten akuten Krankheitsbildern.
Bewegungsdefizite, Fehlhaltungen oder auch Übergewicht unterstützen die Bandscheibenleiden. Von den 23 Bandscheiben sind vor allem die Bandscheiben im Bereich der Lendenwirbelsäule betroffen. Nur selten treten die Vorfälle im Bereich der Hals- und Brustwirbelsäule auf. Rückenschmerzen treten auch chronisch bei vielen Virusinfektionskrankheiten auf. Grundsätzlich sollte man Rückenschmerzen, vor allem wenn sie über einen längeren Zeitraum auftreten, medizinisch abklären lassen, um auch die Funktionalität der Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur frühzeitig fördern zu können.
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