Wenn eine winterharte Pflanze den Winter nicht übersteht, hat dies auch etwas damit zu tun, dass der Begriff Frost- oder Winterhart an keine einheitliche Regelung gebunden ist. Selbst eine Pflanze die “nur” -5 Grad überleben kann, wird als Frost- bzw. Winterhart verkauft. In Gebieten mit relativ mildem Winter stellt dies kein Problem dar. Aber hierzulande gibt es zahlreiche Regionen, in denen es im Winter weitaus kälter wird. Deswegen sollte man vor Anschaffung einer Pflanze genaue Auskünfte einholen, wie viel Grad Minus sie ertragen kann und ob bestimmte Vorsorgen für die Überwinterung getroffen werden müssen. Sollte die Pflanze trotzdem über den Winter eingehen, kann ein Wassermangel schuld sein. Wassermangel bedeutet in diesem Fall nicht das Fehlen von Wasser, sondern dass das Wasser in einer Form vorhanden ist, die für die Pflanze nicht geeignet ist. Schnee beispielsweise stellt für die Pflanze keine geeignete Art zur Wasserversorgung dar. Bei Bodenfrost wird vergessen, dass die Wurzeln der Pflanze keine Eiskristalle aufnehmen können. Somit steht der Pflanze kein Wasser mehr zur Verfügung. Auch die Kraft der Wintersonne wird oft unterschätzt. Das vorhandene Wasser verdunstet sehr schnell. Bei Pflanzen aus Nordamerika, den Anden oder alpinen Arten kann jedoch zuviel Wasser schaden. Diese Gewächse sind gleich bleibende Kälte und Schneedecken gewohnt. Ein schneller Temperaturwechsel kommt in der Heimat dieser Pflanzen nicht vor. Diese Pflanzen sollten in den Wintermonaten in regelmäßigen Abständen auf ihr Befinden untersucht werden. Ausgetrocknete, welke Blätter sind Anzeichen von einem vorhandenen Wassermangel. Zum Gießen sollten frostfreie Tage genutzt werden. Etwas empfindlichere Pflanzen können mit einer Abdeckung aus Vlies vor der Wintersonne geschützt werden. Dies verhindert ein Verdunsten des Gießwassers. Für winterharte Gewächse aus den Anden, Nordamerika oder den alpinen Arten empfiehlt es sich, bereits vor dem Pflanzen eine Drainage in den Boden einzuarbeiten. Fackellilien, Kugeldisteln und Lilienschweife eignen sich hierfür bestens. Falls die Pflanzen flach auf dem Boden liegen, sollte der Boden noch mit Sand oder Splitt abgedeckt werden. Für winterharte Kakteen ist ein ganz eigener Schutz notwendig, denn sie sind besonders empfindlich. Winterharte Kakteen müssen vor Regen geschützt werden. Der geeignete Platz zum Überwintern ist daher beispielsweise ein Dachüberstand, ein überdachter Balkon oder eine überdachte Terrasse. Dies ist natürlich nur möglich, wenn winterharten Kakteen in Töpfe oder Schalen gepflanzt sind. Zum Schutz ausgepflanzter Kakteen eignet es sich, diese mit einer Glasplatte, welche auf Steinen aufgelegt wird, zu schützen. Auch ein Holzrahmen, der mit Folie bespannt ist, sorgt für guten Schutz. Um ein vorzeitiges Austreiben der Gewächse zu verhindern, sollte darauf geachtet werden, dass ein Zirkulieren der Luft unter der Glasplatte oder der Folie möglich ist.
Pflanzen, welche beispielsweise als bedingt winterhart oder eingeschränkt frostfest bezeichnet werden, sollten in rauen Regionen nicht ausgepflanzt werden. Es sei denn, sie bekommen einen dicken Winterschutz. Empfindliche Gewächse sollten von Anfang an einem geschützten Platz oder im Kübel gepflanzt werden. Kübelpflanzen müssen trotzdem immer mit einem Winterschutz versorgt werden, auch wenn sie als winterhart bezeichnet werden. Durch das geringe Erdvolumen in einem Kübel kann die Wurzel ansonsten bei niedrigen Temperaturen Schaden erleiden.
Winterharte Stauden können im Herbst gepflanzt werden. Die Erde ist dann noch warm vom Sommer, beinhaltet aber durch Niederschläge genügend Feuchtigkeit, so dass beste Bedingungen zum Wachsen vorhanden sind. Wenn die Pflanzen im September oder Oktober gepflanzt werden, werden sie noch im gleichen Jahr wurzeln. Im darauf folgenden Frühling wird ein kräftiger Pflanzenaustrieb folgen.