Kaum eine Staude, die nicht zur Bepflanzung von Töpfen und Kübeln geeignet ist. Die große Anzahl Funkien, deren Blattwerk in verschiedenen weiß panaschierten oder auch in bereiften Blautönen erhältlich sind, beleben eine Gruppenbepflanzung auch nach ihrer begrenzten Blüte. Durch ständig wechselnde Farben und auf Grund der Blütenrispen, die im Winter noch dekorativ sind, gewinnen Gräser und Seggen als Topf- und Kübelpflanzen an Beliebtheit. Einige Grasarten gedeihen sogar an schattigen Plätzen. Die fedrigen Ähren und leuchtenden gelben Blätter des “Milium effusum Aureum” hellen zudem dunkle Standorte auf. Für die Kübelpflanzkultur gut geeignet sind auch Zwiebeln und Knollen. Sehr einfach sind Dahlien zu halten, die im Topf in einer dunklen Ecke des Kellers überwintern können. Rechtzeitig im Frühjahr angegossen, erfreuen sie viele Jahre.
Auch viele Bäume bieten sich zur Kultivierung in Töpfen und Kübeln an. Allerdings sollte der Wachstumshabitus beim Kauf bedacht werden, denn der Durchschnitt des Topfes muss ungefähr doppelt so groß wie die endgültige Baumhöhe sein. Bei der Auswahl ist es empfehlenswert sich für kleinwüchsige Arten zu entscheiden. Schön macht sich der 2m hohe Japanische Ahorn, der im Herbst flammende rote Blätter trägt. Reizvoll ist auch das Herbstlaub der Japanischen Kirsche, die im Frühjahr hübschen Blütenflor zeigt. Ziergehölze wie Buchs- oder Lorbeerbäume sowie Stechpalmen lassen sich mit einem Bambusstab gestützt zu Hochstämmen ziehen, wenn die Seitentriebe beständig entfernt werden. Die Exoten unter den Gehölzen, die dem Winter unserer Breitengrade nicht standhalten, überwintern an einem frostfreien Platz. Zu ihnen zählen unter anderen Orangen- und Zitronenbäume, deren Kultivierung in Töpfen ebenso wie bei Oleander und Engelstrompete besonders gut gelingt.
Fast alle Strauchgewächse sind als Bepflanzung in Gefäßen empfehlenswert. Seidelbast, Rhododendron, Kamelien oder Skiminien verzaubern nicht nur durch schöne Blüten und immergrünes Laub. Sie gedeihen an halbschattigen Plätzen optimal. Mediterrane Sträucher wie Lavendel, Zistrose, Beifuß und viele mehr lieben dagegen Plätze, die den ganzen Tag vom Sonnenlicht überflutet werden. Solche Orte werden auch von den Exoten bevorzugt. Wandelröschen, Köcherblume, Schönmalve und Zwergfächerpalme in Töpfen gesetzt, erfreuen das Auge oft über Jahre. Selbst kompakte und niedrig wachsende Rosen können in Kübeln kultiviert werden. Einige Sorten blühen mehrfach während der Saison. Als Beispiel sei die Chinarose “Hermosa” genannt, deren rosa Blüten angenehm nach Tee duften.
Zum schnellen gärtnerischen Erfolg führt die Kultur ein- und zweijähriger Pflanzen. Die Beet- und Hängegewächse können im Handel sogar im Arrangement erworben werden. Wegen ihres buschigen und aufrechten Wuchses werden sie gern als Unterbepflanzung bei Bäumen und höheren Sträucher genutzt, was nicht nur gut aussieht, sondern auch die Oberflächenverdunstung vermindert. Das gleiche gilt für Hängepflanzen, die zudem weniger schöne Gefäße durch ihren Überhang verdecken. Viele ein- und zweijährige Blumen sind aufrecht stehend und hängend zu erhalten. Dazu gehören Fuchsien, Petunien, Verbenen und die besonders anspruchslosen Geranien. Dieser Balkonklassiker gedeiht selbst bei längeren Gießpausen und Schmuddelwetter.
Regelmäßiges Wässern und Düngen gehört zur laufenden Pflege der Kübel- und Topfpflanzenkultur. Um Sträucher in Form zu halten und ihre Größe im Verhältnis zum Kübel zu erhalten, müssen sie regelmäßig beschnitten werden. Haben Bäume ihre endgültige Größe erreicht, wird die oberste Erdschicht erneuert und ein Langzeitdünger hinzugefügt. In überwässerten und engen Gefäßen verbreiten sich schnell Krankheiten und Schädlinge. Eine zwei bis drei cm Drainageschicht aus Tonscherben oder Kiesel und das regelmäßige Umtopfen zu groß gewordener Pflanzen kann vorbeugend wirken.