Schnittblumen werden vor Allem für Blumensträuße oder Gestecke angebaut. Anlässe zum Verschenken gibt es genug: Geburtstage, Hochzeiten, Beerdigungen, Valentinstag oder Muttertag. In einem Blumengeschäft kann man das ganze Jahr hindurch auf ein breites Angebot von Schnittblumen zurückgreifen. Kein Wunsch bleibt da offen, denn von der heimischen Pflanze in den verschiedensten Farbtönen bis zur exotischen Schnittblume aus fernen Ländern wird alles angeboten.
Der Handel mit den beliebten Blumen ist längst zu einer globalen Industrie geworden. Bereits seit den Siebziger Jahren hat sich ein stetig wachsender Weltmarkt für Schnittblumen entwickelt. Viele Entwicklungsländer haben ihre jährliche Produktionszahl erhöht und bessere Bedingungen für den Export geschaffen. Die Hauptimporteure der bunten Blumen sind die Europäische Union, die USA und Japan. Die Hälfte der Weltproduktion wird in die EU ausgeführt. Allein in Deutschland beträgt der jährliche Umsatz etwa 3 Milliarden Euro. Kein Land importiert jährlich mehr Schnittblumen. Zu den am häufigsten gekauften Blumen gehören Rosen, gefolgt von Tulpen, Gerbera und Chrysanthemen. Im internationalen Blumenhandel zählen neben den Niederlanden, dem größten Schnittblumenexporteur, auch Kolumbien, Israel, Ecuador, Kenia und Spanien zu den Exportländern. Die Schnittblumen werden in Treibhäuser oder im Freiland aufgezogen, kommen zur Blüte, werden geerntet und abgepackt. In speziellen Kühlhäusern warten sie auf den Versand, der auf dem Kontinent durch Lastwagen und andernfalls durch Flugzeuge erfolgt. Etwa 60 Prozent der weltweiten Schnittblumenexporte werden in den sieben großen Auktionshäusern der Niederlande in den Handel gebracht.
Der internationale Blumenhandel orientiert sich an den Wünschen der Kunden. Züchter gehen nicht nur auf die jeweiligen Trendfarben ein, sondern beeinflussen auch Form und äußere Erscheinung der verschiedensten Pflanzenarten. Auch die Nachfrage nach exotischen Schnittblumen wird bedient, denn als dekorative Gestaltungselemente bereichern sie, als besonders haltbare Arten, Blumensträuße und Gestecke. Zu den Exoten gehören zahlreiche Arten der Lilien, Orchideen, Protea, Strelizien, Calla (Zantedeschia), Montbretien (Crocosmia) und des Milchsterns (Ornithogalum). Diese speziellen und oft weniger bekannten Pflanzenarten bekommt man heute in den Blumengeschäften weit über den saisonalen Zeitraum hinaus. Einige Arten sind bereits für den Anbau im eigenen Garten kultiviert und im Fachhandel erhältlich.
Schnittblumen muss man nicht immer im Blumengeschäft kaufen. Einige Arten lassen sich problemlos im eigenen Garten anpflanzen. Sie erfreuen im Frühling, blühen den ganzen Sommer über oder sind Farbkleckse im Herbst. Die bekanntesten Vertreter des heimischen Blumenbeetes sind Tulpen, Fresien, Gladiolen, Dahlien, Chrysanthemen und Sonnenblumen. Um die Blütenpracht in der Vase zu verlängern, muss auf die richtige Pflege geachtet werden. Die Lebensdauer von Schnittblumen ist begrenzt. Sobald sie von der Pflanze abgeschnitten werden, verlieren sie ihre Versorgungsgrundlage und der natürliche Alterungsprozess schreitet voran. Wichtig ist eine gründliche Reinigung der Vase, damit eine Infektion mit Bakterien vermieden wird. Überschüssige Blätter sollten entfernt und die Enden der Stile mit einem scharfen Messer angespitzt werden. Nährlösungen im Vasenwasser verlängern zudem die Lebenszeit.