Wenn beispielsweise ein Kind beim Spielen mit den Baubrettern auf der Baustelle zu Schaden kommt, dann haften dafür keinesfalls seine Eltern. Der Bauherr muss dafür finanziell aufkommen. Gerade bei Unfällen von Menschen kann dies zu hohen Kosten führen, wenn beispielsweise eine lebenslange Rente gezahlt werden muss. Gegen die finanziellen Folgen solcher Unfälle bei Personen, Sachen oder Vermögen sichert die Bauherrenversicherung ab. Wird beispielsweise das Fundament des gerade errichteten Rohbaus durch Wasser unterspült, dann leistete für diese Schäden die Bauleistungsversicherung, auch Bauwesensversicherung genannt. Beide Versicherungen sind für den Bauherren unerlässliche Absicherungen gegen ein potenzielles finanzielles Desaster.
Die Bauherrenversicherung ist also eine klassische Haftpflichtversicherung, die Schäden an Personen, Sachen oder Vermögen bezahlt oder aber unberechtigte Forderungen abwehrt - deshalb wird hier auch von einem “passiven Rechtsschutz” gesprochen. Versicherungsnehmer sollten darauf achten, dass die Deckungssumme möglichst hoch ausfällt, damit Schäden auch wirklich umfassend reguliert werden können. Die Versicherung schützt so vor dem finanziellen Ruin des Bauherren. Denn egal, wie offensichtlich auf die Gefahren der Baustelle hingewiesen wurde: Der Bauherr haftet.
Möchte der Bauherr dabei einen Teil der Leistungen mit eigener Hand erledigen, dann erhöht sich aus Sicht der Versicherung auch gleich das Risiko. Das muss der Versicherung deshalb mitgeteilt werden, die dann eine höhere Prämie verlangen wird.
Eine weitere wichtige Versicherung ist die Bauleistungsversicherung, welche für verschiedene Bauschäden während der Bauphase aufkommt. Diese Versicherung wird üblicherweise zum ersten Spatenstich gültig und läuft bis zur Bauabnahme. Bauherren sollten gegenüber den beteiligten Handwerkern auf eine solche Versicherung bestehen, diese abschließen und die Kosten dafür auf alle Beteiligten umlegen. Wichtig ist es hier, keine prozentuale Selbstbeteiligung an Schäden zu vereinbaren, sondern eine pauschale.
Verschiedene Versicherungsunternehmen bieten die Versicherungen an. Ein Preis- und Leistungsvergleich ist sehr sinnvoll. Dabei helfen beispielsweise verschiedene Websites und die Tests der Stiftung Warentest.