“Versicherungsberater” ist - anders als der Vertreter oder Makler - ein geschützter Berufstitel. Berater darf sich demnach nur nennen, wer für seine Versicherungsinformationen nicht per Provision von den Versicherungsgesellschaften bezahlt wird, sondern sich über die Honorare seiner Endkunden finanziert. Damit wird die Versicherungsberatung strukturell unabhängiger. Die Beratungssätze sind dabei definiert und orientieren sich an denen von Rechtsanwälten. Alternativ gibt es eine kostengünstige Beratung auch von den Verbraucherzentralen in den verschiedenen Bundesländern.
Die unabhängigen Versicherungsberater sind in Deutschland im Bundesverband der Versicherungsberater zusammen geschlossen. Ihre Anzahl ist im Vergleich zu den tausenden Versicherungsvertretern und -maklern allerdings verschwindend gering. In Deutschland herrscht das Provisionsmodell vor.
Gerade bei Fragen rund um Unternehmensversicherungen übernehmen die Versicherungsberater eine wichtige Aufgabe. Denn: Hierfür sind die Verbraucherzentralen nicht zuständig, sie wenden sich mit ihren Informationen und Leistungen ausschließlich an den Endverbraucher. Die Versicherungsberater sind also die einzig wirklich unabhängige Beratungsinstanz für Unternehmer in Sachen Versicherung.
Und gerade hier sind sie dann auch besonders wichtig, denn die Unternehmensversicherungsprodukte sind häufig sehr teuer und zudem auch noch kompliziert. Außerdem ist die Auswahl an Alternativen deutlich geringer als im privaten Bereich. Aufgrund der Komplexität der Themen ist es wichtig, sich auf bestimmte Bereiche spezialisierte Berater zu suchen. Denn: Eine schlechte Beratung kann hier fatale Folgen haben.
Wer hingegen einfach etwas über die private Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Haftpflichtversicherung erfahren möchte, der ist bei den Verbraucherzentralen der Bundesländer sehr gut aufgehoben. Diese bieten häufig spezielle Versicherungs- oder Vorsorgeberatungen an, geben diverse Ratgeber heraus und zeigen auch in Seminaren, worauf der Verbraucher achten sollte.
Neben den Ratgebern sind auch Produktvergleiche beispielsweise der Zeitschrift Finanztest, die zur Stiftung Warentest gehört, eine hilfreiche Sache. Auch Tools im Internet vermitteln einen guten Überblick über Versicherungsleistungen und -preise.