Die Kapitallebensversicherung gehört zu den am häufigsten verkauften Versicherungen in Deutschland, ist aber oft nicht die beste Wahl. Dass sie so häufig verkauft wurde, hängt vor allem mit einem Faktor zusammen: Die Versicherungsvertreter erhalten für den Abschluss eine sehr attraktive Provision. Zudem wurde sie in der Vergangenheit steuerlich günstig gestellt, so das die Verkaufsargumentation besser lief. Verbraucherschützer raten aber schon lange von dem Abschluss einer Kapitallebensversicherung ab und führen dazu verschiedene Gründe an. Diese reichen von einer viel zu niedrigen realen Garantieverzinsung über die fehlende Transparenz der Geldverwendung bis hin zu den hohen Verwaltungskosten und Provisionen, die den Rücktritt von der Kapitallebensversicherung in etwa in den ersten zehn Jahren der Einzahlung zu einem realen Verlustgeschäft machen.
Die steuerlichen Vorteile hat die Kapitallebensversicherung mittlerweile eingebüßt, sie steht so auch in dieser Hinsicht nun in direktem Wettbewerb zu den anderen Ansparformen auf dem Markt. Die anderen Nachteile bleiben bestehen. Sie betreffen vor allem die Garantieverzinsung, die nur auf den Ansparanteil der Versicherung gezahlt wird und somit den auf den ersten Blick halbwegs attraktiven plakatierten Zinssatz auf den dann recht mickrigen realen Zinssatz reduziert.
Den Nachteil der fehlenden Anlagetransparenz hat zumindest die fondsgebundene Kapitallebensversicherung nicht mehr. Hier entscheidet der Anleger, welcher Investmentfonds als Grundlage für Ansparleistung verwendet werden soll. Wozu allerdings der Todesfallschutz und die vielen Versicherungsverwaltungskosten zusätzlich bezahlt werden sollen, bleibt auch hier eine wichtige Frage. Denn diese beeinflussen nachhaltig die Rendite.
Die klassische Variante hingegen bietet diese Transparenz nicht. Hier vertraut der Anleger auf das Anlagegeschick der Versicherungsgesellschaft, weiß nicht, was wirklich mit seinem Geld geschieht. Die sogenannte Überschussbeteiligung kann deshalb auch nicht garantiert werden.