Die World Series of Poker wird als Grundstein für den Pokerboom angesehen. Diese Reihe an Pokerturnieren, jährlich ausgetragen in Las Vegas, gilt als Vorzeigeobjekt für Hobby- und Profispieler. Ausgetragen wird sie seit 1970 - doch ist das heutige Turnier bereits nicht mehr mit dem damaligen zu vergleichen. Bestes Beispiel dafür ist die Teilnehmerzahl: sie hat sich allein in den letzten drei Jahren verzehnfacht. Ausschlaggebend dafür ist die Möglichkeit des Online-Pokerns. Seitdem Spieler zu Hause vor dem Bildschirm pokern können, steigt das Interesse auch an realen Turnieren teilzunehmen fast expotential. Dabei sind die Möglichkeiten nahezu unendlich. Als beliebsteste hat sich die Spielart “Texas Hold’em” etabliert. Das Besondere daran: Es werden nach und nach fünf Karten in der Tischmitte aufgedeckt. Diese fünf und die eigenen zwei verdeckten Karten auf der Hand bilden dann ein Pokerblatt. Im Vergleich dazu: Früher war die Variante “Draw Poker” verbreiteter. Sie gilt als die älteste Art des Kartenspiels. Dabei werden jedem Spieler fünf Karten ausgeteilt. Im Laufe der Zeit können die Spieler nach und nach ihre Karten tauschen und so versuchen ihre Hand zu verbessern. Bekannt ist diese Poker Art auch aus zahlreichen alten Spielfilmen wie Western.
Allein an der Bekanntheit des Spiels in alten Spielfilmen sieht man, wie lange es das Pokerspiel bereits gibt. Und es ist vermutlich sogar noch älter, als Viele denken. Denn bereits im 13. Jahrhundert wurden in China die ersten Spielkarten benutzt. Den Weg bahnend über Ägypten gelangten sie nach zwischen 1350 und 1400 nach Europa. Das Spiel mit der größten Ähnlichkeit zum heutigen Poker entwickelte sich im 15. Jahrhundert. Doch das Kartenspiel war zu dieser Zeit lange nicht so beliebt wie zur heutigen. Mit unter hatte das Spiel sogar tödlich Folgen. Denn der Ruf des Pokerns war lange schlecht, denn es wurde als reines Glücksspiel angesehen, bei dem das Betrügen eine große Rolle spielte. Nich selten kam es vor, dass ein Schummel-Versuch wie das berühmte “Ass im Ärmel” ein blutiges Nachspiel hatte. Viele Spieler der damaligen Zeit waren mit der Psychologie des Setzens und des Beobachtens noch nicht vertraut. Diesen Umstand machten sich einige damalige “Profis” zum Vorteil.
Die Profis von heute sind mit diesem Kalieber von damals nicht zu vergleichen. Als einer der Meilensteine der Pokergeschichte wird häufig die World Series of Poker des Jahres 2003 herangezogen. In diesem Jahr gewann erstmals ein Amateur-Spieler dieses Turnier, der sich per Online-Poker dafür qualifiziert hat. Sein Name könnte passender kaum sein: Chris Moneymaker. Er verdiente durch den Sieg der World Series of Poker 2,5 Millionen US-Dollar. Nach seinem Erfolg versuchten sich zahlreiche weitere amateurhafte Online-Spieler daran, seinen Triumph zu wiederholen. Daran liegt auch die stark ansteigende Teilnehmerzahl an diversen Pokerturnieren. Die Folge: Die Preisgelder steigen genauso stark. Jamie Gold, der Gewinner der World Series of Poker 2006 durfte 12 Millionen US-Dollar mit nach Hause nehmen.
Durch die steigende Zahl der Übertragungen im Sportfernsehen, ist mit dem Pokern ein schlafender Riese geweckt worden. Die Online-Variante des Spiels sorgt dafür, dass jeder mit dem Spiel von zu Hause aus pokern kann. Daraus entwickeln sich dann meist private Pokerrunden, bis sich die Spieler zu externen Turnieren wagen. Pokern ist mit seinen vielen Variationsmöglichkeiten und seiner langen Tradition ein Spiel, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander vermischen lässt.