Existenzgründer haben es hier nicht leicht: Die Unternehmerhaftpflichtversicherung gibt es in der Regel nur mit einem üppigen Selbstbehalt, also einer Summe, die der Unternehmer im Schadensfall selbst tragen muss. Außerdem ist die maximale Leistungshöhe im Vergleich zu anderen Haftpflichtversicherungen ziemlich dürftig. Im Vergleich zur privaten Haftpflichtversicherung ist diese Police außerdem noch recht teuer. Für viele Berufsgruppen ist sie dennoch eine wichtige und sinnvolle Existenzsicherung für die eigene Unternehmung.
Versichert werden bei der Unternehmerhaftpflichtversicherung Schäden, die durch das eigene berufliche Missgeschick oder das der Mitarbeiter einer anderen Person, einer anderen Sache oder einem anderen Vermögen zugefügt werden. Das dies kein triviales Risiko ist, wird schnell deutlich: Stürzt beispielsweise das Architektenhaus aufgrund schlechter eigener Planung ein, dann entstehen schnell hohe Schäden. Für diese kommt dann im Rahmen der Deckungssumme die Unternehmerhaftpflichtversicherung auf.
Auf der anderen Seite ist diese Versicherung so teuer, dass sich gerade Existenzgründer genau überlegen, ob sie diese überhaupt abschließen sollen. Besonders dann, wenn sich die Prämie nach dem eigenen Umsatz richtet. Das führt zu der paradoxen Situation, dass gerade Unternehmer, die diese Versicherung besonders benötigen, diese nicht abschließen. Denn: Größere Firmen können aus dem eigenen Vermögen kleinere und mittelgrößere Schäden tragen und verzichten deshalb manchmal auf die Versicherung.
Ein Trick ist es beispielsweise, die Haftung bei Projekten nur bis zu einer bestimmten Betragshöhe zu gewähren. Für alle darüber hinaus gehenden Schäden kommt dann der Auftraggeber auf. Möchte er sich darauf nicht einlassen, dann kann eine Ausweitung derVersicherung über eine vereinbarte Höhe abgeschlossen werden.
In jedem Fall ist bei diesem komplizierten Thema eine gute Beratung wichtig. Verbraucherzentralen sind hier leider nicht zuständig. Aber es gibt unabhängige Versicherungsberater, die auf Basis eines Honorars die Produkte erklären. Sie sind im Bundesverband der Versicherungsberater (BVVB) organisiert.