Im Radsport gibt es eine Vielzahl von Rennen, die vor allem in Europa eine lange Tradition haben. Vor allem die großen Rundfahrten, wie die Tour de France, der Giro d’Italia oder die spanische Vuelta, stehen im Fokus der Berichterstattung. Eintagesrennen für Profis sind in Europa ebenfalls sehr beliebt. Zu den traditionsreichsten Rennen gehören unter anderem auch die Frühjahrsklassiker, wie Mailand-Sanremo, Paris-Roubaix oder Lüttich-Bastogne-Lüttich. Alle diese prestigeträchtigen Rennen finden Ende März oder im April statt und geben einen guten Überblick über den Trainingszustand der Rennfahrer. Im deutschsprachigen Raum ist aber auch der Bahnradsport sehr populär. Auch die großen Sechstagerennen haben vor allem in Deutschland eine lange Tradition. Auf Grund der hohen Kosten sind im Profi- und Amateursport kleinere Rennen von Rennkalender gestrichen worden. Erstes großes Rennen der Profis im Frühjahr ist Mailand-Sanremo. Das Rennen geht fast über 300 Kilometer und gilt als das längste Eintagesrennen der Welt. Das Rennen gibt es seit 100 Jahren und die italienische Sportzeitung “Gazzetta dello Sport” ist traditionell im Sponsoring vertreten. Als Königin der Klassiker gilt Paris-Roubaix. Das Rennen, das in Nordfrankreich stattfindet, gehört zur UCI ProTour des Weltradsportverbandes UCI, der 27 Profirennen veranstaltet. Bei Paris-Roubaix sind vor allem die sogennanten “Pavés” - die Kopfsteinpflasterpassagen - berüchtigt. Das Eintagesrennen ist Lüttich-Bastogne-Lüttich, das Ende April eines Jahres stattfindet und seit 1892 in Belgien beheimatet ist. Belgien ist auch das Land der Querfeldeinrennen. In vielen Orten des Landes finden Cross-Radveranstaltungen statt. Zu den großen fünf Rennen gehört auch die Lombardei-Rundfahrt, die im Oktober die große Straßenrennsaison beendet.
Im öffentlichen Interesse stehen natürlich die großen Rundfahrten. Das älteste Etappenrennen ist die Tour de France. Es gibt viele Umschreibungen für die Rundfahrt, so die große Schleife oder die Tour der Leiden. Kurz sagt man Le Tour. Die Tour wird seit 1903 ausgetragen und wurde nur in den Weltkriegen eingestellt. Rekordgewinner ist Lance Armstrong. Le Tour wird von der französischen Amaury Sport Organisation veranstaltet, die auch große Radsportveranstaltungen, wie Lüttich-Bastogne-Lüttich, La Flèche Wallone oder Paris-Nizza organisiert. Innerhalb der A.S.O. ist die Société du Tour de France mit der Durchführung betraut. Die Tour beginnt immer mit dem Prolog, einem kurzen Zeitfahren. Die ersten Etappen der Tour de France sind für die Sprinter gedacht. bevor es in der zweiten Woche erstmals in die Berge geht. Es gibt vier traditionelle Bergetappen, zu diesen gehören die Alpen- und Pyrenäenfahrten nach L’Alpe d’Huez, dem Col du Tourmalet, dem Col du Galibier und dem Mont Ventoux. Die Berge haben alle die höchste Kategorie - die Hors catégorie (HC). Es hat sich eingebürgert, dass man den Start ins europäische Ausland verlegt. Teilweise führen auch Etappen ins Grenzland, unter anderem nach Deutschland, Italien und Spanien. Nach drei Wochen endet die Tour auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris. Die Tour ist heute das drittgrößte Sportereignis der Welt.
Vor der Tour de France im Juli, findet der Giro d’Italia statt im Mai statt. Der Giro wird seit 1909 ausgetragen. Seit einigen Jahren gehört das Rennen zur UCI Pro Tour. Der Giro ist nach der Tour de France die zweitwichtigste Rundfahrt bei den Profis. Vor allem für die italienischen Fahrer hat die Rundfahrt eine besondere Bedeutung. Es gibt nur wenige Fahrer, die sowohl den Giro als auch die Tour im einem Jahr gewannen. Heute entscheiden sich die Fahrer oft zwischen den Rundfahrten und fährt je nach Ambition gewinnorientiert. Auch beim Giro gibt es zuerst die Flachetappen, gefolgt von den Hochgebirgsetappen und dem Einzelzeitfahren. Der Führende trägt beim Giro das Maglia rosa. Zu den erfolgreichsten Fahrern gehört die Radsportlegende Fausto Coppi, der fünfmal den Giro gewann.
Die Vuelta a España ist die dritte große Rundfahrt, die im September durch Spanien und die Nachbarländer führt. Traditionell sind die spanischen Rennfahrer hier besonders motiviert, aber auch Jan Ullrich hat die Vulta schon gewonnen. Die Vuelta wurde Mitte der 1930er Jahre erstmals ausgetragen. Sie geht über drei Wochen und hat ebenfalls unterschiedliche Etappen für Sprinter, Berg- und Zeitfahrer. Besonders erfolgreich war der Schweizer Tony Rominger, der drei Mal gewann. Dem Gesamtführenden erkennt man an dem goldenen Trikot. Mit dem Berganstieg Alto de Angliru wurde der schwerste Anstieg überhaupt im Straßenradsport gefahren, die Rampen gingen teilweise über 20 Prozent den Berg hinauf. Teile des Anstieges wurden nur für die Vuelta 1999 asphaltiert. In den letzten Jahren wurden auch Rundfahrten in den USA (Race Across America) oder Australien (Tour Down Under) immer beliebter. Die Rundfahrten gehören zum Rennkalender der UCI ProTour.
In Deutschland ist auch der Bahnradsport beliebt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Auch ist der Bahnradsport eine klassische olympische Disziplin. Die Bahnradweltmeisterschaften werden von dem Weltverband UCI jährlich ausgetragen. Die Meisterschaften sind heute für Profis und Amateure offen. Einer der erfolgreichsten Sprinter ist der Deutsche Jens Fiedler. In Deutschland hat vor allem die Vierer-Mannschaftsverfolgung eine lange populäre Tradition. Die Deutschen wurden zuletzt im Jahr 2000 Weltmeister. Der Bahnradsport ist aber auch bei den Frauen fester Bestandteil des Radrennsports. Es gibt einige Disziplinen für die Olympischen Spiele und den Weltmeisterschaften. Man kann die Disziplinen generell bei den Damen und Herren in Kurz- und Ausdauerdisziplinen unterscheiden. Beliebt ist heute auch die japanische Disziplin Keirin. Acht Fahrer fahren über 2000 Meter gegeneinander und dies in der ersten Zeit hinter dem sogenannten Dernyfahrer. Auch bei Stehern werden die Motorradfahrer eingesetzt.
Besondere Bahnrennen stellen die Sechstagerennen da, die in Deutschland Unterhaltung mit Sport verbinden und viele Besucher anziehen. Große Sechstagerennen finden in Dortmund, Stuttgart, München oder Berlin statt. Auch in Holland haben die Sechstagerennen in Amsterdam oder Rotterdam eine lange Tradition. In der Schweiz finden solche Radsportveranstaltungen unter anderem in Zürich statt. Der Schweizer Bruno Risi ist einer der beliebten Spezialisten bei den Sechstagerennen. Zwei Fahrer pro Mannschaft fahren nach einem Staffelprinzip über die sechs Tage. Für viele Besucher ist die Verbindung von Unterhaltung, Essen, Trinken und Radsport, das Faszinierende an den Rennen.