Der Wald ist heute in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Naturraum, der im Laufe der Jahrhunderte viele neue Funktionen erfüllen musste. Vom Urwald spricht man bei Waldkulturen, die nicht vom Menschen genutzt wurden oder durch Menschen kultiviert sind. Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, wurden auch auf politischer Ebene neu Organisationen zum Erhalt der Wälder initiiert. Der sogenannte Helinski-Prozess führte dazu, das es seit dieser Zeit innerhalb von fünf Jahren zu regelmäßigen Versammlungen der zuständigen Minister der EU-Staaten und angrenzenden Staaten kommt, die damals eine Resolution vereinbart haben, die im Wesentlichen die Entwicklung des Waldes zukunftsträchtig steuern und kontrollieren soll. Jedes Land hat ein nationales Waldprogramm, das unterschiedliche Faktoren fördern soll. Die drei Hauptfunktionen des Waldes bestehen aus wirtschaftlichen und sozialen Komponenten sowie den zentralen umweltpolitischen Aspekten. Im Kern geht es darum, den Wald zu erhalten, der immerhin rund 70 Prozent unserer Pflanzen- und Tierwelt beherbergt. Ohne das Ökosystem Wald würde die Erde für die Menschen fast unbewohnbar werden. Auf der anderen Seite soll aber auch die einheimische Forstwirtschaft in ihrer Entwicklung gestärkt werden. Die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene soll helfen, den teilweise dramatischen Abbau Regenwälder zu stoppen und gleichzeitig neue Perspektiven für die regionale Wirtschaft zu schaffen. Alleine die Mengen von Papieren, die heute weltweit gebraucht werden, sind in den letzten Jahrzehnten ständig gestiegen. Bei der nationalen Waldpolitik spielt aber nicht nur der Staat eine Rolle, sondern auch die Besitzer der Wälder, die in einem großen Maß geschichtlich bedingt im privaten Eigentum sind.
Deutschland ist eines der Länder, das nicht nur nationale Waldprogramme unterstützt, sondern auch über 100 Millionen Euro zum Schutz wichtiger Urwälder ausgibt. Dies ist vor allem in Ländern wichtig, die als Schwellenländer oder Entwicklungsländer hauptsächlich noch den wirtschaftlichen Aspekt der Wälder in den Mittelpunkt stellt. Die dramatischen Auswirkungen auf die globalen Klimaveränderungen sind in diesen Ländern oft nicht bei den regionalen Handlungspersonen intellektuell reflektiert worden. Gemeinnützige Umweltorganisationen wie Greenpeace schätzen, dass im Laufe des Jahrhunderts - bei gleicherbleibender Abholzung - die großen Regenwälder verschwunden sind. Die würde bedeuten, dass hunderte Millionen Menschen existenziell bedroht wären. Im Gegensatz zu anderen politischen Themen, die vor allem die Bürger eines Nationalstaates betreffen, ist die Waldpolitik vieler Länder auf einen Dialog ausgelegt, der sich über alle hoheitlichen Grenzen hinaus ökologisch auswirken muss.
Wichtig ist vor allem auch die Armutsbekämpfung in diesem Förderkontext. Der Wald ist für die meisten Menschen in den Industrieländern auch ein sozialer Raum, in dem die Bürger Erholung und Entspannung suchen und finden. Gerade auch in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz ist der Wald Teil der Geschichte und der vorherrschenden Lebenskultur. Auch hier müssen neue Anreize geschaffen werden, den Sozialraum für alle Bürger zu erhalten und gleichzeitig auch auf die ökologischen Faktoren zu achten. Wer sich aktiv an der Walderhaltung beteiligen will, muss sich nicht zwangsläufig organisiert bemühen, sondern kann durch sein Konsumverhalten aktiv dazu beitragen, dass weniger Holz gerodet wird. Auch kann man sich heute gezielt über die Herkunftsländer und die Holzarten informieren und Produkte konsumieren, die ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind. Man findet im Internet zahlreiche informative Seiten, in denen man gezielt in diesem Themenkomplex recherchieren kann.