Das Bevölkerungswachstum wird nach Studien der UN zu rund 90 Prozent in den Städten stattfinden. Bereits im Jahr 2050 sollen dreiviertel der Menschen in Städten leben, so die UN-Vorhersagen. Auch die Zahl der Metropolen, die über fünf Millionen Menschen haben, wird weiter ansteigen. Betroffen sind vor allem die Metropolen in den Schwellen- und Armutsländern, wo sich die Bevölkerungsdichte immer mehr erhöht. Aus diesen Entwicklungen leiten sich zahlreiche Probleme ab, zum Beispiel in Zusammenhang mit den Verkehrsinfrastrukturen oder der Müllbeseitigung. Natürlich schaffen die Metropolen auch ein Klimaproblem, so dass die Menschen in einem schwierigen Konflikt zwischen wirtschaftlichen Optionen und Gesundheitsproblemen stehen. Schon heute legen viele Städte besonderen Wert auf neue Naturressourcen, die das urbane Klima begünstigen. Die meisten Menschen leben in Südamerika in den Städten, wo teils dramatische Gesundheitsszenarien in den Stadteilen vorherrschen. Nachhaltige globale Klimaveränderungen, oder auch große Epidemien, können von den Metropolen ausgehen und so zu internationalen Problemen führen. Ein Massenproblem stellt auch die Migration in vielen Metropolen dar. Auf kleinsten Flächen werden Menschen mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen nach Wirtschaftsfaktoren selektiert. Eine vernünftige Wirtschaftspolitik, die sich nicht nur auf die Förderung der Städte beschränkt, kann zu einer nachhaltigen Bekämpfung der urbanen Probleme führen.
Die Herausforderungen in den heutigen Stadtplanungen sind sehr komplex und müssen viele Konzeptpunkte würdigen, wie die Verkehrsinfrastruktur, die Energieversorgung, die Wohnraumsituation oder dem Klima- und Naturschutz. Kostbare Arbeits- und Wohnräume in den Metropolen werden auch zukünftig vor allem in der Vertikalen erschlossen. Dem Hochbau kommt hier in der Architektur besondere Bedeutung zu. Bei der Stadtplanung spielen zum Beispiel wichtige Faktoren wie das Shopping oder die Freizeitgestaltung eine wichtige Rolle. Das vernetzte Arbeiten und Leben in der Stadt, spiegelt in vielen Cityplanungen eine zentrale Rolle. Neue Konzepte beim Bau von Wohnanlagen und Hochhäuser werden sich zum Beispiel auf die stärkere Einbindung von Natur und Shopping- und Freizeiteinrichtungen ausrichten. Hochhäuser mit integrierten Grünanlagen liegen ebenso im Trend wie Multifunktionsanlagen. Bei den Verkehrslösungen müssen ebenfalls neue innovative Konzepte entwickelt werden. So forscht man zum Beispiel an neuen Versorgungssystemen, die den Güterverkehr unterirdisch strukturiert. Auch die Zukunft der Autos kann sich durch die zukünftigen Anforderungen der Städte verändern, zum Beispiel hin zu flexiblen Hybridfahrzeugen, die Straße und Schiene nutzen können. Neue Konzepte sind auch bei der Energieversorgung gefragt. Hier besteht vor allem die Notwendigkeit, erneubare Energien in die Gebäudearchitektur zu integrieren. Neben den Herausforderungen im technischen Bereich bedarf es auch neuen wissenschaftlicher Betrachtungen im Bereich des menschlichen Zusammenlebens. Schon heute sind viele Bewohner von Städten unzufrieden mit Aspekten der persönlichen Sicherheit oder des sozialen Zusammenlebens. Hier wird die Zukunft sicherlich in Richtung der stärkeren Kategorisierung nach Arbeits- und Sozialkulturen gehen.
Das Kriterium Kapital alleine, spielt im sozialen Umgang in den Stadtvierteln nur begrenzt eine Rolle. Ein anderes Thema betrifft die Auslagerung von staatlichen Diensten in den Städten. Schon heute denken Städte darüber nach öffentliche Aufgaben, wie zum Beispiel der Polizei, privat auszulagern, um die Kostenentwicklung der Städte zu senken. Solche drastischen Maßnahmen sind aber aus Sicht des sozialen Friedens überaus kritisch zu sehen. Zu den Chancen der Zukunft gehört vor allem die PC-Arbeitswelt. Viele Menschen sind heute noch zu viel geschäftlich unterwegs, da die Firmen die Chancen der neuen Technologien noch nicht umgesetzt haben. Aus vielerlei Hinsicht braucht man in Zukunft innovative Arbeitsprozessveränderungen, die sich nachhaltig auf die Lebenswirklichkeit der Menschen in den Städten auswirkt. Der Bildungspolitik kommt hier besondere Verantwortung zu. Ein großes Problem der heutigen Metropolen wird die soziale Siedlungspolitik bleiben, die vor allem in der Nachkriegszeit zu Satellitenstädten geführt hat. Die sozialen Probleme müssen langfristig gelöst werden, um nicht eine soziale Anderswelt weiter aufzubauen, die nicht nach vorherrschenden Rechtsstaatprinzipien lebt. Hier sind logische stadtpolitische Konzepte gefragt, die sich nur in Einklang mit einer nationalen und internationalen Gesellschaftspolitik lösen lassen. Wann die ersten Menschen auf anderen Planten siedeln können und Städte aufbauen, bleibt bisher eine reine Vermutung und Zukunftsvision.