Schokolade ist ein Genussmittel, dessen Hauptbestandteil der Kakao ist. Kakaobäume wachsen ausschließlich in Äquatorialländern und erreichen eine Wuchshöhe bis zu 15 Metern. Bei den Kakaobohnen handelt es sich um den Samen des Kakaobaumes. Dieser wurde schon vor 3500 Jahren von den Olmeken, die im mexikanischen Tiefland lebten, genutzt. In der Kultur der Maja wurde dann vor 1400 Jahren Kakao angebaut. Sie verehrten den Kakaogott EK Chuah und feierten Ihm zu Ehren Feste mit Tieropfern. Die kulturellen Nachfolger der Maya, die Azteken, tranken den Kakao mit Wasser vermischt und schaumig aufgeschlagen und gaben ihm den Namen “Xocolatl”. Er war als berauschendes Mittel ausschließlich den Männern vorbehalten und wurde von Priestern und Kriegern bevorzugt getrunken. Die spanischen Eroberer vereinfachten den Namen später auf “Schokolade”. Der spanische Eroberer Hernan Cortes brachte den Kakao 1528 erstmalig nach Europa. Als Getränk wurde Schokolade unter Zugabe von Zucker und Honig erstmals 1544 am spanischen Königshof getrunken. Nach Deutschland kam die Schokolade 1673, in größeren Mengen wurden Kakaobohnen in Bremen ab dem 18. Jahrhundert gehandelt. Anfänglich konnten nur Adlige sich dieses süße Vergnügen leisten, da Schokolade sehr teuer war. Erst durch den technischen Fortschritt bei der Schokoladenherstellung und durch den Einsatz des preiswerteren Kakao aus Amazonien wurde Schokolade für Jedermann bezahlbar. Bis ins 19. Jahrhundert wurde Schokolade nicht nur als Genussmittel sondern auch als Medizin genutzt. Sie sollte kräftigend wirken und sogar als Aphrodisiakum dienen. Heute weiß man, das Kakao in geringem Maße blutdrucksenkend wirkt. Auch eine hautpflegende Wirkung wurde dem Kakao bestätigt.
1804 wurde in Halle die erste Schokoladenfabrik gegründet, weitere folgten 1823 in Dresden und 1890 in Bremen. In Dresden wurde 1839 die erste Milchschokolade hergestellt. Auch in der Schweiz wurden zu dieser Zeit die ersten Schokoladenfabriken gegründet. Dort entwickelte 1879 Rodolphe Lindt das “Conchierverfahren”, das wesentlich zum guten Ruf der Schweizer Schokolade beitrug.
Bei der Schokoladenherstellung werden die Kakaobohnen bei 100 - 160°C geröstet, von Schalen befreit und anschließend gemahlen. Durch die beim Mahlen austretende Kakaobutter bildet sich eine braune, zähflüssige Kakaomasse die dann zu Kakaopulver oder Schokolade weiterverarbeitet wird. Bei der Schokoladenherstellung wird die Kakaomasse mit Zucker, Milchprodukten, gegebenenfalls Kakaobutter und verschiedenen Aromen vermischt und in Walzwerken zu einer Paste verarbeitet. Durch das anschließende Concieren, bei der die Masse erwärmt und gerieben wird, erhält die Schokolade ihr gewünschtes Aroma und eine salbenartige Konsistenz. Unter Zugabe von bestimmten Ölen wird die Schokolade anschließend temperiert, ein Produktionsverfahren, bei dem die Sie sehr langsam erstarrt und ihre Form erhält.
Schokolade wir heute in vielen verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen angeboten. Ob als Bitterschokolade mit besonders hohem Kakaoanteil, gefüllte Schokolade, Weiße oder Milchschokolade, Schokolade ist beliebt wie nie. Als Pralinen mit Nougat, Trüffel, Obstbränden oder Marzipan gefüllt, ist sie besonders hochwertig. Immer raffiniertere Varianten werden hergestellt, denen Gewürze wie z. B. Zimt, Chilli oder Pfeffer zugesetzt werden, so das für jeden Geschmack etwas dabei ist.