In China wurde Tee der Legende nach schon vor über 4500 Jahren getrunken, in Japan immerhin seit dem 8. Jahrhundert. Nach Europa wurde Tee erst Anfang des 17. Jahrhunderts durch niederländische Seeleute importiert und hatte sich bis Ende des Jahrhunderts in den meisten europäischen Staaten durchgesetzt. Hauptanbaugebiete der Teepflanze sind China, Indien, Sri Lanka, Japan und Indonesien. In Afrika werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts Teeplantagen kultiviert. Alle Teesorten, die heute angebaut werden, sind aus zwei Teepflanzen hervorgegangen: dem Assam-Tee und dem China-Tee. In Supermärkten, Apotheken und speziellen Teegeschäften werden Teesorten in nie gekannter Vielfalt angeboten. Die ungenaue Verwendung der Sprache lässt zu, dass auch aufgegossene Kräuter und andere Pflanzen im Alltag als Tee bezeichnet werden. Kenner unterscheiden Tee jedoch nur nach dem Grad der Fermentation, also das Oxidieren der Teeblätter in feuchter Umgebung, der das Aroma des Getränks entscheidend beeinflusst. Die größte Aufmerksamkeit hat in den letzten Jahren der kaum fermentierte grüne Tee erlangt, der - bei traditioneller Herstellung - über dem Feuer gewelkt und anschließend getrocknet wird. Der weiße Tee, in Europa weniger bekannt, wird nur von Spitzensorten hergestellt und entsteht durch geringe Fermentation. Beim Oolong, der teilweise fermentiert wird, erfolgt die Oxidation, indem die frisch geernteten Pflanzen so lange geschüttelt werden, bis der Pflanzensaft austritt und mit der Umgebungsluft reagiert. Der auch in Europa am weitesten verbreitete Schwarztee in einem längeren Prozess komplett fermentiert. Vor allem Grüner und Schwarzer Tee können zu aromatisierten Tees weiterverarbeitet werden. Im klassischen Verfahren werden die Teeblätter mit frischen Blüten versetzt, die nach bestimmten Intervallen herausgesiebt und durch neue Blüten ersetzt werden. Jasmintee ist die bekannteste Sorte, die auf diese Weise produziert wird. In Europa werden heutzutage dem Tee in industriellen Verfahren die von den Verbrauchern nachgefragten Aromen zugesetzt, beispielsweise Fruchtaromen wie Kirsche oder Vanille, Gewürzaromen wie Zimt oder Anis oder Zitrusaromen. In der Zubereitung des Tees für den eigentlichen Teegenuss gibt es regionale Unterschiede. Während in Europa Teebeutel in der Kanne oder der Teetasse mit kochendem Wasser übergossen werden, werden im Fernen Osten die Teeblätter direkt in die Kanne gelegt und gießt dann das heiße, bei Grüntees manchmal auch nur 50 bis 70° warme Wasser dazu. In Russland verwenden Genießer traditionell den Samowar, in dem ein Teekonzentrat und heißes Wasser vermengt werden. In orientalischen Ländern wird ein zweiteiliger Çaydanlik zur Zubereitung eingesetzt.
Tee wird nicht nur als Kult- und Modegetränk genossen, viele Teetrinker erhoffen sich eine wohltuende Wirkung auf die eigene Gesundheit. Unstrittig ist, dass Grüner oder Schwarzer Tee je nach Ziehdauer anregend oder beruhigend wirken. Zieht der Tee nur kurz, geht das Koffein des Tees in das Getränk über, die Gerbstoffe lösen sich jedoch noch nicht. Erst nach weitern zwei bis fünf Minuten haben sich auch die enthaltenen Gerbstoffe verteilt, die eine beruhigende Wirkung auf den Magen- und Darmtrakt ausüben. Im Gegensatz zum im Kaffee enthaltenen Koffein wird das Tee-Koffein, manche nenne den Wirkstoff auch Tein, nur nach und nach vom Körper aufgenommen. Die belebende Wirkung hält deshalb über einen spürbar längeren Zeitraum an. Hauptwirkstoff des Grünen Tees sind Flavanoide. Manche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass diese bestimmten Krebserkrankungen wirksam vorbeugen können. Die ebenfalls enthaltenen Polyphenole und Fluoride senken das Risiko, an Karies zu erkranken.