Die Ausgaben für Lebensmittel oder Genussmittel sind in Europa sehr unterschiedlich. Hier spielen nicht nur die Preise eine Rolle, sondern auch die Lebenskultur. In einigen Ländern wie Frankreich legt man auf das gemeinsame Essen und Trinken mit der Familie oder mit Freunden viel Wert. In Deutschland, wo es besonders viele Single gibt, werden die Mahlzeiten oft alleine konsumiert, was sich letztendlich auch auf die Unterhaltskosten bei Lebensmitteln auswirkt. Auch spielt die Esskultur, in Bezug auf die regionalen Vorlieben, eine wichtige Rolle bei der Betrachtung der Lebensmittelprodukte und der Preise. In Deutschland legt man traditionell viel Wert auf Qualität bei den Lebensmitteln und isst viel Wurst und Fleisch. Vergleicht man die Arbeitszeit, die notwendig ist um bestimmte Grundnahrungsmittel zu kaufen, so müssen die Deutschen relativ lange arbeiten, um sich die beliebten Lebensmittel zu kaufen. Unter diesem Aspekt kann man sagen, dass die Lebensmittel im Vergleich zu den 70er Jahren eher günstiger geworden sind, da man zum Beispiel für Fleisch und Wurst heute weniger arbeiten muss. Andere Arbeits-/Lebensmittelvergleiche sind in Bezug auf andere Grundnahrungsmittel eher gleich geblieben, dies betrifft vor allem Milchprodukte. Getreideprodukte sind tendenziell teurer geworden und man muss heute rund zehn Minuten arbeiten, um ein Liter Milch zu kaufen. Das Lebensmittel insgesamt teurer sind oder empfunden werden, hängt auch damit zusammen, dass in Europa viele Produkte aus Übersee eingeführt werden, die teilweise durch den Transport verteuert werden. Im Gegenzug bekommt man heute Lebensmittel und Genussprodukte, die früher nicht das ganze Jahr verfügbar waren. Man kann sich heute sehr individuell und gesund ernähren und verfügt damit über eine große Lebensqualität im Alltag.
Immer wichtiger werden für die Verbraucher die Informationen über die Produkte. Es gibt in Europa standardisierte Normen, die Lebensmittel und Zusatzstoffe kennzeichnen. Diese Informationen sind besonders wichtig, um die Qualität und die Erzeugerkontakte zu kommunizieren. Vor allem bei verderblichen Waren, die gesundheitsschädigend sein können, haben die Hersteller eine besondere Verantwortung gegenüber den Kunden. In Deutschland hat man heute ein flächendeckendes System von Erzeuger- und Lebensmittelkontrollen, die vor allem bei Lebensmittelskandalen schnell funktionieren und die Volksgesundheit sichern. Der Trend bei Lebensmittel geht seit Jahren zu Produkten, die biologisch wertvoll angebaut werden und einen regionalen Handelscharakter vorweisen. Viele Konsumenten schätzen wieder die einheimischen Produkte, die saisonal gehandelt werden. Dies fördert vor allem auch einen zukunftsträchtigen und intakten Markt von Angebot und Nachfrage bei Lebensmitteln. Im Kommen sind auch immer mehr Fachanbieter für bestimmte Lebensmittel oder Genussstoffe. Viele Kunden kaufen gezielt Produkte in Supermärkten und spezialisierten Lebensmittelgeschäften ein. Es gibt heute auch eine Reihe von Händlern, die vor allem über das Internet ihre Waren verkaufen. Hier haben vor allem kleinere Handelsunternehmen neu Chancen, sich einen Markt zu erschließen, der überregional vermarktbar ist. Man findet im Internet auch zahlreiche Informationen zu den Produkten der Lebensmittelindustrie. Vor allem auch die staatlichen Behörden kommunizieren ihre Verbraucherschutzinformationen über das Medium.