Der Begriff der Ehe wird klassischer Weise verwendet für die rechtliche und verbindliche Heirat zweier Menschen unterschiedlichen Geschlechts. Es gibt für die Eheschließung eine Reihe von Vorschriften und Gesetzen, die in den europäischen Ländern unterschiedlich sind. Ein zentrales Element bei den Ehevorschriften in allen Ländern, ist der Ausschluss von Ehen mit Blutsverwandten. Je nach Land und Religion sind die Regelungen mehr oder wenig streng. Mit der Ehe haben die Partner unterschiedliche Pflichten und Rechte. Der Begriff der Ehe taucht heute aber in anderen Zusammenhängen auf. So gibt es die “Ehe ohne Trauschein”, die besondere rechtliche Aspekte hat. Durch den neuen Lebens- und Wertewandel in der modernen Gesellschaft möchten immer mehr Menschen eine feste Partnerschaft ohne formale amtliche Bindung. Lebensabschnittsgefährte ist eine Wortschöpfung, die real die partnerschaftlich Gegebenheiten der Moderne umschreiben. Oft stehen die ökonomischen und individuellen Wünsche im Vordergrund. Kinder und Familie treten dann in den Hintergrund. Ehen können heute auch in vielen Ländern gleichgeschlechtlich geschlossen werden und haben spezielle oder gleiche Rechte, in Bezug auf die klassischen verschiedengeschlechtlichen Ehen.
Das Eherecht zwischen verschiedengeschlechtlichen Partnern kennt heute einige Aspekte, die bei der Eheschließung juristisch verbindlich werden. Die Rechte und Pflichten umfassen unter anderem Formen der Trennungen und des ehelichen Verhaltens. Bestimmte Formen des Ehebruchs, wie zum Beispiel ein Seitensprung, werden heute nicht mehr als Straftatbestand gesehen. Gerade für die Unternehmen, die professionelle erotische und sexuelle Dienstleistungen erbringen, ist dies rechtlich von Bedeutung. Immer mehr Ehepartner entscheiden sich für einen Ehevertrag. Der Ehevertrag, der bei Scheidungen eintritt, regelt vor allem den Güterstand und Zugewinnausgleich oder auch die Unterhaltszahlungen. Ehen in der modernen Zeit, die von einem grenzenlosen Europa geprägt sind, werden auch immer mehr von ausländischen Eheschließungen geprägt. Viele Ehen sind heute kulturell und religiös durchmischt. Ehen werden in den letzten Jahrzehnten immer kürzer. Die meisten Ehen halten nicht mehr ein Leben lang. Einige der Gründe, warum Partner auseinander gehen, sind unter anderem: die Untreue, Überbelastungen durch Beruf und Privatleben und nicht zuletzt die Individualisierung. Das Erreichen von beruflichen und privaten Zielen, steht oft im Mittelpunkt des individuellen Lebensstils. In den letzten Jahren haben sich aber wieder einige Gegenbewegungen zum individualistischen Lebenswandel durchgesetzt. Feste familiäre Bindungen durch Ehen und Kinder werden wieder mehr geschätzt. Auf Grund vieler gesellschaftspolitischer Entwicklungen spielt der Schutz der Familie wieder eine wichtige Rolle. In fast allen Bereichen der Lebens suchen Menschen wieder Kontinuität und Sicherheit. Die Heirat als eines der zentralen Momente des Lebens bleibt auch heute ein besonderer Anlass. Früher wurden Ehen nur durch die Kirchen geschlossen. Heute entscheiden sich viele Paare für die Eheschließung beim Standesamt ohne kirchliche Zeremonien.