Der Begriff Clan steht bei Computerspielen für Synonyme wie Allianz, Team oder Spielervereinigung. Offiziell wurde der Begriff Clan seit dem Egoshooter-Computerspiel Quake in den 1990er Jahren ins Leben gerufen. Begrifflich steht der Begriff der Clans für hunderte oder tausende von Spielern bei Mehrspieler-Computerrollenspielen. In der heutigen Zeit taucht der Begriff Clan vor allem beim Genre E-Sports auf, das in Deutschland immer beliebter wird. Man kann in diesem Zusammenhang auch von Teams oder Spielervereinigungen reden. Der Begriff Team ist bei E-Sport insofern falsch, da Clans vielmehr eine Sammlung von vielen Spielern sind, die nur bedingt als unterstrukturiertes Team fungieren. In Deutschland gibt es nach Angaben des Deutschen eSport-Bundes (ESB) rund 40.000 Clans. Eine der Kernziele des ESB ist die Förderung von freizeit- und wettkampforientierten E-Sport-Turnieren. Im ESB sind sowohl freizeitorientierte als auch semiprofessionelle Mitglieder als Einzelpersonen oder Teams organisiert. Vor allem die Strukturierung und Professionalisierung von Turnieren beim E-Sport ist für die Zukunft des Computergenres wichtig. Clans müssen nicht zwangsläufig den Erfolg in den Mittelpunkt stellen, wie bei E-Sport-Events, sondern können auch den Spaß in der Gemeinschaft zu spielen in den Mittelpunkt stellen. Man spricht dann von sogenannten Funclans.
Heute gibt es spezialisierte Clans, die im Bereich des E-Sport organisiert sind und an Turnieren teilnehmen. Multigamingclans können sich in verschiedene Teams unterstrukturieren, die sich auf bestimmte Sportgames spezialisieren. Clans kann man formal als Brands sehen. Bestimmte Strukturen wie bei Vereinen kennt man bisher in der Szene eher nicht. Clans brauchen keinen Vereinsnamen und können sich freie Markennamen einfallen lassen. Sofern sich Clans professionell darstellen wollen, können sie sich als Marke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) in München anmelden. Was Vereine von Clan-Marken stark unterscheidet sind die gängigen Organisationsstrukturen. Es gibt bei Clans meistens ein Management und kein Vorstand wie bei Vereinen. Ähnlich aber eines Vorstandes im Verein gibt es personelle und inhaltliche Kompetenzen, die den gesamten Clan betreffen. Bei den Kompetenzträgern im Management sind die Namen der Positionen an die angelsächsische Terminologie angelehnt, zum Beispiel gibt es einen Generell Manager und Marketing-Manager. Ist der Clan in Teams untergliedert, gibt es meistens einen verantwortlichen Team-Manager. In anderen Clans, zum Beispiel in Funclans, findet man Positionen wie den Clanleader, der sich für die Gesamtorganisation verantwortlich zeigt.
Gerade im E-Sport ist die Professionalisierung, genauer gesagt die Kommerzialisierung, auf dem Vormarsch. Viele Clans suchen gezielt nach Sponsoren und stellen sich als Marke professionell dar. Tatsächlich ist vor allem der E-Sportbereich für Sponsoren immer interessanter geworden. Inzwischen gibt es bei großen Turnieren hohe Preisgelder und selbst Betriebs-Clans treten an. Vor allem in Asien sind Werkteams aus der Telekommunikationsbranche im E-Sport im Kommen. Führende Sportartikelhersteller wie Nike oder Kappa sind ins Sponsoring eingestiegen. Inzwischen gibt es auch in Deutschland E-Sportler, die ihren Lebensunterhalt mit E-Sport finanzieren. Weltweit haben E-Sports wie Counter-Strike: Source oder Warcraft III hunderttausende von permanenten Gamern. Wie viele E-Sportler es weltweit oder in Deutschland gibt, darüber gibt es nur Schätzungen. Man schätzt in Europa die Fangemeinde auf über 20 Millionen. Es gibt verschiedene Ligen wie die US-amerikanische Global Gaming League. Größter E-Sport-Event sind die jährlich stattfinden World Cyber Games, gesponsert von Samsung.