Nach dem Buch, den Journalen und den Zeitungen, war das Radio das einzige Medium, dass Menschen informieren und unterhalten konnte. Das Radio ist in vielen Ländern der Dritten Welt immer noch das zentrale Informations- und Unterhaltungsmedium. Die Macht des Radios als Massenmedium wurde früh erkannt und zur Steuerung der öffentlichen Meinung genutzt. Aus diesem Grund und um möglichen Missbrauch zu vermeiden, ist der Radiomarkt ein Closed-shop, der besonderer staatlicher Überwachung unterliegt. Selbst wenn es technisch machbar ist kann man keinen Radiosender als unternehmerisches Projekt ohne Lizenz auf den Markt bringen. In den 70er Jahren gab es einige mobile und stationäre Piratenradios, die den Anspruch auf Meinungsfreiheit ohne staatliche Genehmigung geltend machten. In Europa gibt es das duale Rundfunksystem in dem private und öffentlich-rechtliche Sender ihr Programm ausstrahlen. Anfang der 80er Jahre wurden in Europa viele private Sender mit Frequenzen ausgestattet. Jeder Sender hat seine Frequenz und das dazu gehörige Sendegebiet. Es lässt sich sehr genau überprüfen wie Weit der Sender ausstrahlt. Im Vergleich zu anderen Medien sind die Wortbeiträge und Informationen eher eingeschränkt. Es wird sehr viel Wert auf Unterhaltung durch Musik gelegt. Über die europäischen Grenzen hinaus ist das Programm der Deutschen Welle aus Köln/Berlin bekannt und beliebt.
Die Zukunft des Radios liegt in den neuen digitalen Übertragungsmöglichkeiten. Es gab in Europa eine Vielzahl von innovativen Projekten, die das Radio für den Hörer individueller Verfügbar machen sollten. Die neuen digitalen Radioprogramme sollten je nach persönlichen Vorlieben konsumiert werden. Der DAB-Trend und die damit verbundenen marktwirtschaftlichen Möglichkeiten wurden leider seit zehn Jahren in Europa verschlafen. Nun gibt es neue Anläufe, das Radio technisch und inhaltlich in die Zukunft zu führen. Inhaltlich sind die Radioprogramme und die Musikauswahl stark vom Marketing geprägt. Auf Grund der Vermarktungsregeln der Werbewirtschaft ist bei kommerziellen Radiosendern kaum Platz für individuelle Formate. Umso wichtiger sind die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender in Europa, die etwas unabhängiger von der freien Wirtschaft sind. Weltweit gibt es immer mehr Radioketten, die von mächtigen Medienkonzernen betrieben werden. Das Internet bietet die Möglichkeit weltweit Radioprogramme zu hören. Es gibt eine große Anhängerschaft, die heute weltweite Programme über das Medium hören. Die Zukunft des Radios liegt sicherlich im Pay-on-demand-Bereich. Auch alternative und interaktive Radioprogramme mit innovativen Formaten, werden sich in der Zukunft am Markt durchsetzten.