Die traditionelle Unterhaltungsindustrie setzt sich vor allem aus den Medien, dem Musikgeschäft und dem Filmgeschäft zusammen. Seit einigen Jahren hat das Internet als Unterhaltungsmedium immense Zuwächse zu verzeichnen. Die Gesamtnutzung von Online-Medien hat fast jedes Jahr ein neues Rekordhoch zu verzeichnen. Das Internet gehört heute zum Alltag der Menschen, in dem die Unterhaltung einen hohen Stellenwert hat. Die Mehrheit der User sind heute Frauen. Man schätzt, dass rund hundert Millionen Videos am Tag weltweit konsumiert werden. Weit über 70 Millionen Videos soll es weltweit in 2008 gegeben haben. In der Regel werden Videos unter drei Minuten abgespielt. Im Kommen sind vor allem immer mehr Computerspiele. Videospiele gehören zu den beliebtesten Freizeitmedien bei der jüngeren Generation. Im Jahr 2008 wurde rund 700 Millionen Euro mit Computerspielen umgesetzt. Populäre Video- und Computerspiele machen heute soviel Umsatz wie Blockbuster im Kino. Computerspiele haben den Filmen und DVD’s den Rang abgelaufen. Die Tendenz zu stark wachsenden Computerspiel-Umsätzen ist ungebrochen. Das Musikhören im Internet hat sich in den letzten Jahren ebenfalls stark entwickelt. Vor allem die Internet-Piraterie hat die Musikbranche seit Jahren stark erschüttert. Im internationalen Tonträgermarkt sind die Umsätze seit Jahren rückläufig, allerdings ist der deutsche Markt noch gefestigter als andere europäische Musikmärkte. Der Rückgang bei den Verkäufen von physischen Tonträgern kompensiert der wachsende Markt von Musik-Downloads noch nicht. Die Branche sucht immer wieder nach neuen Erlösmodellen. Musikhören ist immer noch eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Die Preise für Tonträger sind dabei nicht so stark gestiegen wie in anderen Verbrauchersegmenten seit der Euro-Umstellung.
Zu den prägenden Unterhaltungsmedien gehört das Fernsehen. Der Bereich Unterhaltung ist heute vor allem von Comedy, Casting-Shows und anderen Studioproduktionen geprägt. Der Demografie-Wandel wird vor allem ältere Menschen mehr zur Fernsehnutzung führen. Das Seniorenmarketing wird das Unterhaltungsgeschäft in vielen Sendern stark beeinflussen. Man setzt hier vor allem darauf, dass die Werbeakzeptanz gestiegen ist. Viele Serien und Show sind heute schon auf die Zielgruppe 50+ ausgelegt. Vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender haben eine recht alte Zielgruppe und vermarkten diese geschickt. Die Top-Sportveranstaltungen gehören im Fernsehen immer noch zu den Sendungen mit den höchsten Einschaltquoten. Vor allem die Bundesliga und die Formel 1 sind Quotenbringer. Längst etabliert sind bestimmte zielgruppenspezifische Formate. Vor allem Männer, Kinder und Jugendliche werden verstärkt angesprochen. Reine Sender für Frauen oder Senioren werden seit Jahren diskutiert, haben aber bis heute kaum Investoren angesprochen. Die Zukunft im Fernsehen wird vor allem auch durch die Pay-TV-Sender bestimmt. Da fast alle Trends und mediale Nutzungsgewohnheiten von den USA nach Deutschland importiert werden, müsste in einer inneren Logik auch das Pay-TV-Fernsehen noch Steigerungspotentiale haben. Was in den nächsten Jahren die Zukunft auch bestimmen wird, ist die engere Verknüpfung von allen Medien. Die gemeinsame Nutzung von Radio, Fernsehen, Internet und Telefonie ist zwar ein alter Hut, der schon vor über zehn Jahren heiß diskutiert wurde, wird aber sicherlich in eine neue mediale Vermarktungsrunde gehen.