Das systematische Aufschulen von bestimmten Gehölzen oder Pflanzen hat in Europa eine lange Tradition in der Land- und Forstwirtschaft. Oft werden die Arten je nach Wachstum umgepflanzt und bekommen eine neue geeignete Fläche. Es gibt unterschiedliche Produktionsmethoden, die je nach Baum- oder Sträucherart betrieben werden. Oft sieht man bei den Baumschulen eine typische Reihenbepflanzung, die den Arten notwendige Wachstumsräume bietet. Je nach Bauschulkultur gibt es unterschiedliche Aufzuchtarten, die für die Länder und Regionen typisch sind. Man kann die Baumschulen generell unterscheiden nach den Arten oder der Nutzungsart. Je nach Nachfrage können die Gehölze und Pflanzen früher oder später in den Handel kommen. Besonders Ziergehölze werden über die Baumschulen gewerblich produziert. Es gibt einige Sorten von Nadel-und Laubbäumen, die traditionell in den Regionen nachgefragt werden. Zu den europäischen Laubbäumen gehört zum Beispiel die Rotbuche, die in Deutschland als Laubbaum am meisten vorkommt. Zu den traditionellen Kieferbäumen gehört in Deutschland zum Beispiel die Waldkiefer. Die Waldkiefer wird in Baumschulen oft angepflanzt und verkauft. Man schätzt, dass in Deutschland rund eine Million Gehölze und Pflanzen angebaut werden und die Wirtschaft fast zwei Milliarden Euro Produktionsumsatz erzielt. Besonderen Wert legt man in den Baumschulen auf den Schutz vor Schädlingen und Krankheitserregern. Der Einsatz von Düngemitteln oder chemischen Schutzmitteln muss hier unter umweltverträglichen Gesichtspunkten geschehen. Oft sind die Unternehmen, die Baumschulen betrieben, Familienunternehmen die eine lange Tradition in der Land- und Forstwirtschaft haben. Zusammengeschlossen sind die Unternehmen im Bund Deutscher Baumschulen, der in verschiedene Landesverbände gegliedert ist.
Viele der Baumschulen haben sich auf bestimmte Angebote spezialisiert, zum Beispiel für Gehölze, die auch im städtischen Landschaftsbau eingesetzt werden. Zierpflanzen und -gehölze zum privaten Gebrauch, spielen selbstverständlich eine große Rolle im Angebot der Baumschulen. Neben den Arten, die für den privaten und öffentlichen Gebrauch bestimmt sind, gibt es auch Arten die von den Baumschulen für die Holzwirtschaft angebaut werden. In Deutschland werden die meisten Produktionsflächen für Ziergehölze und Obstgehölze genutzt. Produktionsflächen werden auch für Weihnachtsbäume oder Rosen ausgewiesen. Die deutschen Baumschulen haben seit vielen Jahren Güte-und Qualitätssiegel für ihre Produkte. In Deutschland werden vor allem über die Verbände zahlreiche Qualitätskriterien vorgegeben, zum Beispiel in Bezug auf die Qualitätsstandards bei Rosengewächsen, die über Baumschulen vertrieben werden. Es gibt in Deutschland auch ein Ausbildungsberuf für die BaumschulerInnen. Auch werden zahlreiche Fortbildungen in diesem Bereich angeboten. Ausgebildete Gärtner mit Berufserfahrung können sich zum Beispiel als Baumschulmeister qualifizieren.