Vor allem in der Nachkriegszeit sind im deutschsprachigen Raum neue Konzepte bei der Schaffung von Grund- und Wohneigentum entstanden. So waren zum Beispiel, die Bauherrenmodelle in den 80er Jahren nachgefragt. Das Aus für viele Bauherrenmodelle kam in den 90er Jahren, als aus vielerlei Gründen die Kapitalanlage ins negative Licht der Öffentlichkeit rügte. Die Priójektkosten waren, vor allem durch die weiche Dienstleistungen und anderer Faktoren zu hoch. Grund- und Hauseigentumsverbände gibt es heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In der Schweiz ist der Hauseigentümerverband sogar einer der größten Verbände. In Deutschland gibt es zum Beispiel die Eigentümerschutzgemeinschaft “Haus und Grund”, die sich als zentrale Interessenvertretung der privaten Wohnungs- und Hauseigentümer sieht. Die Organisation ist in einen Bundesverband, Landes- und Ortsverbände untergliedert. Die Mitglieder haben zahlreiche Optionen bei der Beratung zu Eigentumsfragen. Große Organisationen im Haus- und Wohnungsbau sind die Wohnungsbaugenossenschaften, die vor allem in den Großstädten eine besondere Rolle im Wohnungsmarkt spielen. Diese Organisationsform ist schon über hundert Jahre alt und sollte in den Anfängen vor allem ärmeren Menschen helfen an städtische Wohnungen zu kommen. Heute haben die Wohnungsbaugenossenschaften Millionen von Mitgliedern. Haus- und Wohnungsbesitzer organisieren sich auch in konkreten Bauprojekten, in denen Fragen der Verwaltung oder der Betriebskosten behandelt werden. Auch gibt es Eigentümerorganisationen, die sich unter einem bestimmten Branchendach befinden. So haben zum Beispiel Ärzte zahlreiche Wohnanlagen, die speziell als Kapitalanlage für den Berufsstand projektiert wurden. Eigentümer von Wohnungen und Häusern können sich auch auf städtischer oder regionaler Ebene als Verein organisieren. Hier spielen vor allem Themen wie Flächennutzungsplanungen oder andere öffentliche Bauszenarien eine Rolle. Zunehmend spielen auch soziale und gesellschaftsrelevante Aspekte eine Rolle, wie Themen der Ordnung und der Sicherheit in Wohnanlagen.
Auch die Mietverbände haben eine lange Tradition. In Deutschland werden die Interessen und Rechte der Mieter in den letzten Jahren zunehmend mehr gestärkt. So war das 2001 erlassene neue deutsche Mietrecht auch auf die Rechtestärkung der Mieter ausgerichtet. Es gibt viele neue Gesetze und Vorschriften, die sich den Entwicklungen der letzten Jahrzehnte im Mietrecht angeglichen haben. Die zentrale Instanz der Interessenvertretungen der Mieter ist in Deutschland ist der Deutsche Mieterbund, der sich in Landes-und Ortsverbände untergliedert. Mieterselbsthilfegruppen haben im deutschsprachigen Raum eine lange Tradition, die in Deutschland schon über 150 Jahre alt ist. Außerhalb des Deutschen Mieterbundes gibt es auch andere selbständige Mieterorganisationen. Im Mittelpunkt steht vor allem die Rechtsberatung der Mieter, bei Konflikten mit dem Vermieter oder Eigentümer. Vor allem auch bei Mieterhöhungen und Betriebskostenabrechnungen kommt es immer wieder zu Konflikten. Es gibt allerdings auch Mieterinteressensgemeinschaften, die sich auf Stadtbezirksebene organisiert haben. Hier stehen auch soziale Themen, wie Nachbarschaftshilfe im Mittelpunkt.
Mieterorganisationen können auch Einfluss nehmen auf die städtischen Bauentwicklungen. Gerade in den Großstädten kommt es zu Interessenkonflikten zwischen Anwohnern und den öffentlichen Bau- und Verkehrsbehörden. Wohneigentümer und Mieter haben aber oft auch die gleichen Interessen, so zum Beispiel bei der Erschließungen von öffentlichen oder privaten Verkehrsprojekten. Da die Hälfte aller Deutschen in Miete leben ist das Thema Mietverträge und Lebensqualität ein zentrales öffentliches Thema.