Traditionell spielen die Bausparkassen als spezialisierte Kreditinstitute zum Aufbau von Wohneigentum eine zentrale Rolle. Durch die zwei Weltkriege im letzten Jahrhundert war ein immenser Bedarf nach Kapital und Wohnungseigentum dar. In Deutschland regeln das Bausparkassengesetz und die Bausparkassenverordnung die Rahmenbedingungen für den Finanzmarkt. Mit dem Gesetz wurden auch einheitliche Regelungen für die privaten und öffentlichen Kreditinstitute geschaffen. Es gab zahlreiche Änderungen im Laufe der Zeit, zum Beispiel die Novellierung des Gesetzes Anfang der 1990er. Heute sind vor allem die privaten Bausparkassen der Versicherungen oder Banken, die im Markt führend sind. Rund ein drittel des Marktes bedienen die Landesbausparkassen, von denen es 11 Unternehmen gibt. In Österreich gibt es vier große Bausparkassen, zum Beispiel die Bausparkasse der Sparkassen, Wüstenrot oder die Raffeisen-Bausparkasse. Die Wohnungsbaufinanzierung ist das Kerngeschäft der Bausparkassen wie es durch das Gesetz in Deutschland geregelt ist. Die Bausparkassen haben ein sehr eingeschränktes Geschäftsfeld und sind nicht mit den Geschäftstätigkeiten anderer Banken zu vergleichen. Das kollektive Sparen zur Wohnungsbaufinanzierung ist die Grundidee der Geschäftstätigkeiten der Bausparkassen. Es gibt 11 Landesbausparkassen in öffentlicher Trägerschaft. Die Trägerschaft übernehmen die Bundesländer oder auch die zuständigen Landessparkassenverbände. Die Landesbausparkassen unterscheiden sich insofern von den privaten Bausparkassen, dass die Marktgebiete klar aufgeteilt sind und die Landesbausparkassen nicht im Wettbewerb gegeneinander stehen. Die Landesbausparkassen sind Mitglieder des deutschen Sparkassen- und Giroverbands, dem bundesweiten Dachverbands der Sparkassenfinanzgruppe.
Neben den Landesbausparkassen gibt es rund 15 große private Bausparkassen, die in Form von Aktiengesellschaften tätig sind. Sie gehören zumeist zu Banken oder Versicherungsunternehmen. In Deutschland ist die größte Bausparkasse, die Bausparkasse Schwäbisch-Hall, die im Jahr 1931 gegründet wurde und fast 700 Mitarbeiter beschäftigt. Sie gehört zur Deutschen Zentral-Genossenschaftsbank (DZ-Bank), die ihren Sitz in Frankfurt a.M. hat. Die DZ-Bank ist das zentrale genossenschaftliche Finanzkreditinstitut in Deutschland. Das Finanzunternehmen gehört zu den fünf größten Finanzinstituten in der Republik. Die älteste Bausparkasse in Deutschland ist die Wüstenrot Bausparkasse mit Sitz in Ludwigsburg. Sie wurde 1921 gegründet und gehört zu den vier größten Bausparkassen in Deutschland, mit rund drei Millionen Kunden. Die Bausparkasse der Postbank ist die BHW mit Sitz in Hameln. Auch Banken wie die Deutsche Bank hat eine Bauspartochter, die Deutsche Bank Bauspar AG. Zu den Bausparkassen der großen Versicherungen gehört zum Beispiel die Allianz Dresdner Bauspar AG oder die Bausparkasse der HUK-Coburg. Auch der Quelle-Konzern hat seine eigene Bausparkasse, die Quelle Bauspar AG, die im Jahr 1990 gegründet wurden und ihren Sitz in Nürnberg hat.