Bovine Spongiforme Encephalopathie (BSE)

BSE (Bovine spongiforme Enzephalopathie) wurde erstmals Mitte der 1980er Jahre beobachtet und führt durch eine Infektion zum Erkranken des Zentralen Nervensystems bei Rinder. Man spricht auf Grund der neurologischen Leitsymptome auch von Rinderwahn. Die BSE-Erreger sind sogenannte Prionen, die sich von Viren und Bakterien dadurch unterscheiden, dass die körpereigenen Eiweißmoleküle kein eigenes Erbmaterial haben. Prione kommen vor allem im Gehirn und Rückenmark vor. Vermutlich wurde die Infektion durch prionen-belastendes Tierfutter übertragen. Durch das Tierfutter werden verhängnisvolle Bioprozesse eingeleitet, die mit der Degeneration des Gehirns einhergehen. BSE-verseuchtes Fleisch steht im Verdacht die seltene und tödlich verlaufende Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) bei Menschen auszulösen. Der sehr hitzeständigen Erreger konnten wahrscheinlich durch die geringeren Temperaturen bei der Tiermehlproduktion überleben. Viele der Rinder erkranken erst im vierten und fünften Jahr an BSE und sterben dann in einigen Monaten. Bis zu zehn Prozent der Kälber erkranken an den Folgen der übertragenen Infektion der BSE-Rinder. Seit dem Jahr 2005 sind weltweit die BSE-Fälle rückläufig. Vor allem auch durch die Verbote bzw. den neuen Vorschriften zur Fütterung von Tiermehl sind die Fälle zurückgegangen. Man kann BSE durch mikroskopische Untersuchungen des Gehirngewebes feststellen. Typisch sind zum Beispiel die ersten Löcher im Gehirngewebe. Die erste Veränderung der Gewebestruktur im Gehirn nennt man Astrogliose. Seit dem Jahr 1998 gibt es ein BSE-Schnelltest für Rinder, die hoch infektiös sind.

Eine Therapie gegen BSE ist bis heute nicht möglich. Die Tiere verenden in einem Zeitraum von einem Monat bis fünf Monaten. Vor allem die Verhaltensveränderungen und die motorischen Störungen sind offensichtlich im Krankheitsverlauf. Bei Verdacht auf schwammartiges Hirnleiden müssen die betroffenen Tiere sofort gemeldet werden. Vorsorglich werden dann Tiere oder ganze Herden gekeult. Es gibt in den betroffenen Ländern heute strenge Vorschriften bei der Herstellung von Tiermehl. Auch zur Schlachtung ältere Tiere gibt es spezifische EU-Verordnungen. Bei Tieren, die in Deutschland geborenen sind, sind bis zum Februar 2009, 411 BSE-Fälle bestätigt worden, so das Bundeministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Das Ministerium bietet umfangreiche Informationen zu BSE und anderen Tierseuchen wie der Schweinepest, der Schweinegrippe oder der Vogelgrippe. Zu BSE findet man auf den Seiten des Ministeriums unter anderem ein Informationsblatt für Verbraucher oder ein Frage-Antwort-Board zu BSE. Weitere Informationen zu den Tierseuchen bekommt man zum Beispiel beim Robert-Koch-Institut oder dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit.

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