Mit der Diagnose Stottern sind heute bestimmte Merkmalstandards verbunden, die sich durch charakteristische Redeflussstörungen, Sprechwiederholungen oder lange Sprechpausen zeigen. Damit man vom Stottern als Krankheit sprechen kann, müssen die Merkmale auch über einen längeren Zeitraum auftreten, zum Beispiel drei Monaten. Man kann das Stottern unterscheiden nach der Art der Störungen, zum Beispiel in Form von Entwicklungsstörungen oder als Symptom einer erworbenen neurologischen oder psychischen Krankheit. Störungen im Redefluss nennt man auch Poltern. Vor allem neigen die Betroffenen dazu, eine erhöhte Redegeschwindigkeit zu praktizieren und die Sprache undeutlich zu kommunizieren. Tritt das Stottern ohne besondere Ursache auf, so spricht man von idiopathischem Stottern. In einer Vielzahl von Fällen tritt das Stottern vor dem sechsten Lebensjahr auf. Mädchen und Jungen sind von dem Stottern betroffen, auch wenn die Symptome bei Mädchen früher auftreten. In vielen Fällen kann das Stottern in der Pubertät verschwinden. Geht das Stottern über die Pubertät hinaus, bleibt das Stottern oft ein Therapieproblem. Manchmal stellt sich auch ohne Therapie ein Besserungserfolg im Laufe des Lebens ein. Es gibt heute beim Stottern, dass ohne erkennbare Krankheit auftreten kann, unterschiedliche Stotter-Theorien, die noch nicht abschließend geklärt sind. Die theoretischen Ansätze gehen von genetischen Dispositionen bis zu Traumata, die durch ungelöste Konflikte im Kindesalter ausgelöst werden. Auch untersucht man Hirnentwicklungsstörungen, die sich auf das Stottern systematisch auswirken können. Viele Kinder sind aber nicht krankhaft vom Stottern konfrontiert, da das sogenannte “Entwicklungsstottern” typisch bei Kindern im Alter unter fünf Jahren auftreten kann. Kinder müssen das Denken und Sprechen oft noch trainieren, was dazu führt, dass Kinder oft die Worte mehrmals ausdrücken, um Denken und Sprechen identisch und zeitnah zu gestalten.
Auf der anderen Seite kommen auf Grund von erblichen Faktoren manchmal Kinder auf die Welt, die angeborenes Stottern haben. Man untersucht heute auch, warum Jungen öfters vom Stottern betroffen sind als Mädchen. Treten die Sprachstörungen auf, so sollte man einen Kinderarzt oder HNO-Arzt Initial aufsuchen, vor allem dann, wenn die Kinder sehr angestrengt gegen das Stottern ankämpfen und dazu neigen sich zurückzuziehen. Bei der Diagnose muss man viele mögliche Ursachen prüfen und kann dann erst dann gezielt eine Therapie einleiten. Oft findet man keine besonderen Krankheiten, die das Stottern als Symptom zeigen. Nach der individuellen Ausprägung des Krankheitsbildes müssen Ärzte, Sprachtherapeuten und die Eltern, gemeinsam die Therapie befördern. Die Eltern sollten in Abstimmung mit den Ärzten und Therapeuten, das Kind in der Entwicklung unterstützen, so dass vor allem psychische Belastungen gemindert werden. Zu den spezifischen Atem- und Sprachübungen gehören auch flankierende Therapien, die sich zum Beispiel mit Entspannungsübungen auseinandersetzen.
Ziel ist es, das Stottern soweit zu verbessern, das Alltagsdialoge möglich sind. Auch möchte man generell verhindern, dass das Stottern zu Entwicklungsstörungen der Kinder führt, die sich oft gehänselt füllen und sich isolieren. Es gibt heute eine Reihe von Spezialisten, die sich dem Stottern oder Poltern auseinandersetzen, dazu gehören: Logopäden, Stimm- und Sprechlehrer und Pädagogen, die sich auf kindliche Sprachtherapien spezialisiert haben. Auch die Mitwirkung eines Psychologen kann die Therapie verbessern.
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