Dystonie

Das Krankheitsspektrum von Dynastien umfasst viele Krankheitsbilder, die vor allem durch Störungen im motorischen Zentrum des Gehirns ausgelöst werden. Man kann generell unterscheiden in primäre Dystonien, die zum Beispiel erbliche Ursachen haben und sekundären Dystonien, die zum Beispiel durch Hirnstrukturveränderungen durch Krankheiten wie Parkinson auftreten. Man kann die Bewegungsstörungen auch nach der Region unterscheiden, in denen sie auftreten. Bewegungsstörungen können auch generalisiert am ganzen Körper auftreten. Kennzeichnend ist auch das Alter, in denen die Bewegungsstörungen oder Fehlhaltungen charakteristisch auftreten. In den meisten Fällen ist die Ursache für Dystonien unbekannt. In Deutschland sind rund 160.000 Menschen von den Krankheitsbildern, die mit den Kontrollbewegungsverlusten einhergehen, betroffen. Typisch treten die Fehlhaltungen des Kopfes auf oder auch das unregelmäßige Blinzeln mit den Augen. Die häufigste Form, die vor allem im Erwachsenenalter auftritt, bezieht sich auf bestimmte abgrenzende Körperbereiche: die sogenannte fokale Dystonie. Eine bekannte fokale Form ist zum Beispiel die zervikale Dystonie, die den Nacken-Halsbereich betrifft und durch die Schiefstellung des Halses geprägt ist. Man unterscheidet dann wieder in verschiedene Formen, die typische Rhythmen der Muskelbewegungen oder Richtungsweisungen kennzeichnen. Zu den fokalen Dystonien gehört zum Beispiel auch der Schreibkrampf, bei dem die Betroffenen Verkrampfungen an vielen Muskeln der Hände bekommen, was überaus schmerzhaft ist. Diese Form wird zu den aktionsspezifischen Dystonien gezählt. Man unterscheidet auch hier Subformen, die zum Beispiel beim Schreiben überwiegend auftreten.

Es gibt auch Formen von Dystonien, die den ganzen Körper betreffen und generalisierte Dystonien heißen. Hier kann es auch sein, dass von den Bewegungsstörungen nur einzelne Bereiche in der Kindheit betroffen waren und sich mit zunehmendem Alter die Krankheit weiterentwickelt hat. Diese Bewegungsstörungen können auch im Verlauf bei Ruhe auftreten. Man unterscheidet generalisierte Krankheitsbilder in primäre bzw. idiopathische Dystonien. Bei der Ursachenforschung für Dystonien beschäftigt man sich mit dem sogenannten Extrapyramidalmotorischen System (EPS), das Bewegungsvorgänge im menschlichen Körper steuert. Dieses System hat für den Menschen wichtige Steuerungvorgangsfunktionen . Angeborene oder erworbene Störungen dieses System können mit verschiedenen Kontrollverlusten bei Bewegungen einhergehen. Hemidystonie ist eine Krankheit bei der Muskeln einer Körperhälfte von neurologischen Störungen betroffen sind. Solche Dystonien können durch traumatische Hirnverletzungen auftreten, zum Beispiel durch Unfälle oder auch Schlaganfälle. Hirnzellen werden hier in einem bestimmten Bereichen des Gehirn abgetötet. Man grenzt heute die Dystonien von vegetativen Dystonien ab, da Dystonien keine psychogene Erkrankung ist.

Die Therapie von Dystonien ist immer sehr individuell geprägt. Es gibt aber grundsätzliche Therapieformen, zu den die Botulinumtoxintherapie gehört, die häufig erfolgreich eingesetzt wird. Es handelt sich hier um ein Nervengift, das richtig dosiert, die Muskelbewegungen eindämmt und langfristig die Situation verbessern kann. Das Mittel wird in die betroffenen Muskeln gespritzt. Es gibt auch verschiedene Wirkstoffe in Medikamentenform, die allerdings im Einzelfall überprüft werden müssen. Zu diesen Wirkstoffen gehören zum Beispiel Anticholinergikum, das vereinfacht beschrieben Nervenreize in der Muskulatur unterbricht. Es gibt auch alternative Verfahren, die zum Beispiel mit elektrischen Impulsen stimulierend auf Gehirnregionen wirken können. Die “Tiefe Hirnstimulation” ist ein operatives Verfahren, bei denen kleinere Elektroden in die krankhaften Regionen implantiert werden. Diese “Störsender” können die motorischen Störungen positiv beeinflussen und werden mit einem Impulsgeber am Schlüsselbein gesteuert. Diese Operation in Fachkliniken wird meist nur durchgeführt, wenn andere Therapien nicht anschlagen und die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Die Beratungen zu solchen Hirnoperationen findet in den Fachklinken statt. Informationen zu Dystonien findet man zum Beispiel auf den Seiten der deutschen, österreichischen und Schweizer Dystonie Gesellschaften oder auf neurologischen Fachseiten im Netz.

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