Künstliche Darmausgänge können auf Grund unterschiedlicher Krankheitsbilder notwendig werden. Dies betrifft nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere Erwachsene. Rund hunderttausend Menschen werden in Deutschland mit künstlichen Darmausgängen versorgt. Wird der künstliche Darmausgang im Bereich des Hüftdarms verlegt, so nennt man dies Ileostoma. Findet die Ausleitung zum Beispiel im Bereich des Grimm- bzw. Mastdarms statt, so fällt dies unter den medizinischen Begriff Colostoma. Häufig sind Krebserkrankungen im Bauchraum oder des Darms verantwortlich für die operativen Eingriffe. Zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, die einen solchen Eingriff häufig notwendig werden lassen, gehört zum Beispiel Morbus Crohn, wo eventuell gesunde Darmabschnitte von bösartigen Tumorregionen im Darm getrennt sind. Oft wird der künstliche Darmausgang (Anus praeter) an die Bauchhaut verlegt, um geschwächte Darmabschnitte zu schützen. Dies kann zum Beispiel die Folge einer vorangegangenen Darmoperation sein. Ein künstlicher Darmausgang (Anus praeter) kann auch endgültig eingesetzt werden, wenn der After nachhaltig geschädigt ist. Im Gegensatz zum natürlichen Stuhlgang der bewusst durchgeführt werden kann, entleert sich der Darm unwillkürlich durch die künstlichen Darmausgänge. Es gibt hier Verfahren, um den Stuhlgang zu regulieren. Durch Plastikbeutel kann der Stuhl entsorgt werden. Die Operation wird in Narkose durchgeführt und kann auch bei Anlage der sogenannten Enterostomas durch minimal-invasive Bauchspiegelungsverfahren häufig erfolgen. Die Operation ist, je nach vorrangegangen Magen-Darmoperationen, mehr oder weniger aufwendig.
Die abgetrennten Darmabschnitte, die für den künstlichen Darmausgang vorgesehen sind, werden zur Bauchdecke gezogen und mit der Bauchdecke vernäht, so dass ein künstlicher Ausgang durch die Bauchdecke entsteht. Nachfolgende Operationen, zum Beispiel zur Korrektur, sind häufig notwendig, aber oft nicht so aufwendig. Bei den minimal-invasiven oder größeren offenen Operationen können verschiedene Komplikationen auftreten, die vor allem durch Infektionen gefährlich werden können. Zu den schweren Komplikationen gehören zum Beispiel Bauchfellentzündungen. Eventuell können auch Nachoperationen durchgeführt werden, wenn sich zum Beispiel die Nahtstellen undicht sind oder sich Verengungen im künstlichen Darmausgang bilden. Nach der Operation können häufig weitgehend normale Alltagssituationen ausgelebt werden. Selbst sportliche Aktivitäten wie Schwimmen sind mit speziellen Schutzverdeckungen möglich. Die Beutel sind zum Beispiel geruchlos, so dass man die künstlichen Darmausgänge nicht im Alltag bemerkt. Auf Grund der individuellen Krankheitsbilder und den unterschiedlichen Operationsverfahren ist jede Operation ein individueller Fall. Jede Operation muss mit einem Facharzt umfangreich erörtert werden.
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