Neurodermitis

Neurodermitis gehört zu den Volkskrankheiten, die besonders psychisch belastend ist. In Deutschland sind von der Neurodermitis bis zu sechs Millionen Menschen betroffen - fast jedes zehnte Kind leidet inzwischen unter Neurodermitis. Der Begriff Neurodermitis wird heute noch verwandt, stellt aber das Krankheitsbild in einem früheren Diagnoselicht dar, da man früher vermutete, das Nervenentzündungen für das Krankheitsbild verantwortlich waren. Heute wird Neurodermitis als Atopische Dermatitis beschrieben. Mit dem Begriff Atopie wird die veranlagte Neigung zu allergischen Sofortreaktionen auf eigentlich harmlose Substanzen beschrieben, die mit einer Überproduktion von Antikörpern einhergeht. Neurodermitis ist in sofern weder eine Nervenkrankheit, noch ursächlich eine Hauterkrankung. Vielmehr handelt es sich um eine gestörte immunologische Situation (Autoimmunkrankheit), die durch Faktoren wie Stoffwechselstörungen auf Grund von Ernährungsdefiziten - oder Umwelteinflüssen ausgelöst werden kann. Auch hormonelle Umstellungen oder physische Belastungen wie Stress können die Neurodermitis auslösen. Neurodermitis ist keine psychische Krankheit im eigentliche Sinn, sondern die Hautausschläge sind nur ein Symptom, dass sich bei seelischen Belastungen zeigt. Man forscht bis heute nach den Ursachen der Neurodermitis. Neurodermitis wird bisher nur symptomatisch behandelt. Im Gegensatz zu anderen populären Krankheitsbildern, die sich zum Beispiel durch organische Erkrankungen innerlich zeigen, ist die Neurodermitis eine Krankheit, die besonders auf die Psyche der Betroffenen geht, da man die Ausschläge in der Öffentlichkeit sieht, was für viele Menschen sehr belastend ist. Die Ausprägungen der Neurodermitis sind sehr individuell und auch das Hautausschlagbild kann variieren. Oft reichen schon kleine Stresssituationen aus, um die Hautreizungen auszulösen.

Das klinische Erscheinungsbild bei Neurodermitis ist vor allem geprägt von den Atopisches-Ekzem-Erscheinungen, die durch starke Rötungen, trockene Haut, Schuppungen und Juckreizen geprägt sin. Auch können die Hautausschläge mit wässrigen und eitrigen Bläschen überzogen sein. Neben den starken Juckreizen, was den Betroffen sehr zu schaffen macht, ist die Haut auch teilweise durch die Austrocknungen sehr anfällig für alle möglichen Umweltgifte. Die Barrierefunktion der Haut ist oft nachhaltig gestört, so dass Bakterien oder Pilze die Hautstellen stärker schädigen. Bei der Untersuchung von Neurodermitis werden typische körperliche Merkmale der Neurodermitis wie die charakteristischen Hautausschläge, vertiefte Handlinien oder die typische Schattierungen an den Augenliedern zuerst begutachtet. Man führt dann Provokationstests auf bestimmte Substanzen durch, auf die das Immunsystem stark reagiert und eine Sofortallergie auslöst. Man kann über Bluttests die Produktion von Abwehrstoffen analysieren, die sogenannten Immunglobulin-E-Werte spielen bei allergischen Reaktionen und der Neurodermitis eine zentrale Rolle.

Die Therapie bei Neurodermitis richtet sich nach den individuellen Symptomen. Hauptziel der verschiedenen Neurodermitis-Therapien ist es, die Betroffenen weitgehend beschwerdefrei zu halten. Man unternimmt in der Therapie zuerst alles, um die auslösenden Substanzen oder Situationen zu meiden, die zu starken Hautausschlägen führen. Die Therapie besteht in erster Linie aus der qualifizierten Pflege der Haut. Auch setzt man Medikamente wie Kortison ein, um die Symptome zu lindern. Es gibt auch in manchen Fällen, bei denen lokale Kortisonsalben nicht den gewünschten Erfolg bringen, die Möglichkeit, sogenannte Immunsuppressiva einzusetzen, die vereinfacht beschrieben, die Funktion des Immunsystems positiv beeinflussen. Immunsuppressiva werden bei einigen Autoimmunkrankheiten oder stärkeren allergischen Reaktionen eingesetzt. Bei allergischen Reaktionen setzt man häufig auch Antihistaminika ein. Sie lindern die Symptome, da sie die Histamin-Produktion eindämmen. Histamin verursacht unter anderem die Juckreize.

Es gibt darüber hinaus zahlreiche Therapien, die sich in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt haben und sehr individuell in der Therapie eingesetzt werden können. Hierzu gehört die Photo- oder Lichttherapie. Auch spezielle Ernährungsumstellungstherapien können hilfreich bei Neurodermitis sein. Bei Menschen, die psychisch stark unter der Krankheit leiden, können auch psychische Therapien helfen, um besser mit der Krankheit umgehen zu können. Solche Therapien sind auch wichtig, um zu lernen, wie man mit stressigen Situationen besser umgehen kann. Man findet zum Thema Neurodermitis oder Atopische Dermatitis zahlreiche Fachthemenseiten im Internet. Auch gibt es Selbsthilfegruppen mit Foren, in denen man sich austauschen kann. Viele der Informationsanbieter gehen ach auf neue Forschungsergebnisse ein.

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