Die Krankheitsbilder Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören zu den entzündlichen und chronischen Darmerkrankungen. Beide Krankheitsbilder sind bis heute nicht heilbar und verursachen an Stellen Verdauungstraktes, insbesondere des Dünn- und Dickdarms geschwürige Entzündungen an den Darmwänden. In den letzten Jahren sind vor allem Menschen unter 40 Jahren von den chronischen Verdauungstrakt-Erkrankungen betroffen. Bei Morbus Crohn sind die Patienten vor allem von Geschwüren im Bereich des Dünndarms betroffen. Bei Colitis ulcerosa sind vor allem der Dickdarm betroffen. Oft gehen die Entzündungen vom After aus in tiefere Regionen des Dickdarms über. Zu den Symptomen gehören bei den Krankheiten: Durchfall (auch blutig), Bauchschmerzen, teilweise Fieber und Gewichtsverluste. Die Ursachen für die chronischen Darmerkrankungsbilder sind sehr individuell ausgeprägt: erbliche Faktoren, falsche Ernährungsgewohnheiten oder Umwelteinflüsse spielen eine Rolle. Man forscht heute zum Beispiel sehr intensiv nach genetischen Störungen, die sich auf Morbus-Crohn-Erkrankungen auswirken können. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen stehen heute auch als Zivilisationskrankheiten im Fokus der Forschungen. Obwohl die hygienischen und ernährungsspezifischen Verhältnisse in den Industrieländern immer höhere Standards bieten, kommt es gerade hier häufiger zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Genetische Faktoren und negative Umwelteinflüsse spielen in Summe bei den Erkrankungen die Schlüsselrolle. Bei der Diagnose der chronischen Darmerkrankungen hat man heute viele Untersuchungsoptionen. Man kann zum Beispiel Darmspiegelungen, spezifische Laboruntersuchungen oder Ultraschalluntersuchungen durchführen.
Therapien gegen Gen-Defekte, die chronische Darmerkrankungen maßgebend initiieren, gibt es heute nicht. Bei der heutigen Therapie von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen spielen die individuellen Krankheitssymptome eine zentrale Rolle. Manche Betroffene bekommen die Beschwerden nur Schubweise, andere sind chronisch von den Symptomen betroffen. Man kann in akuten Beschwerdefällen zum Beispiel spezielle Arzneistoffe (5-Aminosalicylsäure) gegen die entzündlichen Darmerkrankungen nehmen. Auch Kortison wird in solchen Fällen oft verschrieben. Eine Ernährungsumstellung spielt bei den konservativen Therapieansätzen eine wichtige Rolle. Der Verlauf bei den chronischen Erkrankungen ist sehr individuell geprägt. Viele Betroffene leiden im Alltag unter den Symptomen und müssen auch eventuell psychisch stabilisiert werden. Andere Betroffene sind nach der akuten Heilung längere Zeit ohne Beschwerden. Allerdings handelt es sich bisher um chronische und unheilbare Krankheitsbilder, so dass sich die Betroffenen lebenslang mit den Krankheitsbildern auseinandersetzen müssen. Es gibt im deutschsprachigen Raum gemeinnützige Gesundheitsvereinigungen, die sich mit den Krankheitsbildern und den betroffenen Menschen befassen. Hier findet man viele nützliche Informationen, zum Beispiel über neue Studien - oder auch Kommunikationsangebote wie Foren. Es gibt auch zahlreiche Fachveranstaltungen mit Ärzten und Betroffenen, die man wahrnehmen kann, um sich über wichtige Aspekte der Krankheit auszutauschen.
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