Jugendhäuser

Jugendhäuser sind Freizeiteinrichtungen für junge Leute, die hier viele Aktivitäten durchführen können. Viele der Jugendhäuser sind für bestimmte Altersgruppen und Zielgruppen bestimmt. Es gibt zum Beispiel Mädchenhäuser oder auch Jugendhäuser für alternativ-rebellische Jungendliche. Man unterscheidet generell in Jungendhäuser, die von kommunalen Trägern oder den Kirchen betrieben werden und einen Sozialarbeiter als Ansprechpartner haben - und selbstverwaltete Jugendhäuser. Selbstverwaltete Jugendhäuser werden von den Jugendlichen selbst betrieben und verwaltet. In der Regel haben hier die Sozialpädagogen keine Entscheidungsgewalt. Die selbstverwalteten Jugendhäuser bekommen teils keine Zuwendungen von den Kommunen, sind aber wichtige kommunale Jugendeinrichtungen, in denen die Jugendlichen demokratische Abläufe kennenlernen können. Oft werden selbstverwaltete Jugendhäuser auch als autonome Jugendzentren beschrieben. Projekte in den autonomen Jugendzentren funktionieren meistens nur, wenn sich viele engagierte Jugendliche zusammenfinden, die neue Freiräume für sich schaffen wollen. Über Veranstaltungen können zum Beispiel finanzielle Mittel geschaffen werden. Die Gestaltungsfreiheiten in den autonomen Jugendzentren sind natürlich auch immer von den wirtschaftlichen Situationen abhängig. Vor allem in den deutschen, österreichischen und Schweizer Großstädten gibt es autonome Jugendzentren. Teilweise sind die autonomen Jugendzentren auch Treffpunkt der Untergroundszene. Die Jugendhäuser bieten in der Regel sehr niederschwellige Angebote an, um viele Jugendliche zu erreichen. Vor allem auch Jugendliche aus Migrationsfamilien sind in den Jugendhäusern häufig vertreten. Neben den Freizeitaktivitäten gibt es auch viele Beratungsangebote für die Jugendlichen durch die Sozialpädagogen, die sich mit Themen wie Liebe, Eltern, Gewalt oder Drogen auseinandersetzen. Auch ehrenamtliche Helfer können die Arbeit der Jugendhäuser und Jugendzentren unterstützen. Es werden zum Beispiel über die Helfer spezielle Bildungskurse angeboten.

In den Bundesländern gibt es übergeordnete Jugendorganisationen, zum Beispiel in Baden-Württemberg die Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten oder den Landesjugendring Baden-Württemberg. Für die Jugendlichen sind die Jugendhäuser ein zwangloser Treffpunkt, um viele Freizeitaktivitäten gemeinsam wahrzunehmen. Das Thema Musik spielt eine wichtige Rolle in der Jugendarbeit. Durch die Sozialpädagogen werden auch viele Projekte und Arbeitskreise ins Leben gerufen, wo interkulturell Jugendliche Verantwortung übernehmen können. Häufig sind die Jugendhäuser auch Ansprechpartner für Räume, die von Jugendlichen genutzt werden können. Es gibt auch Jugendhäuser, die speziell für Mädchen Freizeit- und Bildungsangebote machen. Mädchenhäuser gibt es heute in vielen Städten und wollen vor allem die Selbstbestimmung und die gesellschaftliche Teilhabe der Mädchen befördern. Hier finden Mädchen auch Ruhe und Schutz in schwierigen Lebenssituationen. Die Mädchenhäuser nehmen zum Beispiel bei Kriseninterventionen Kontakt mit den Eltern, der Schule oder dem Jugendamt auf, um die Situation langfristig zu lösen. Teilweise findet auch betreutes Wohnen in den Mädchenhäusern statt. Praxisnahe Berufsorientierungen finden die Mädchen hier in Workshops und Seminaren.