Auf internationaler und nationaler Ebene gibt es zahlreiche wichtige Organisationen, die die Interessen der Frauen vertreten. Aus den modernen Frauenrechtsbewegungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind viele Organisationen weltweit entstanden. Vor allem seit den 1960er Jahren ist die Frauenbewegung sehr aktiv geworden. Heute gibt es viele rechtliche Regelungen, die Frauen helfen sollen, sich in der Gleichberechtigung durchzusetzen und ihre Menschenrechte zu wahren. In Deutschland gibt es wichtige Gesetze, wie die Gleichstellungsgesetze für die Bundesverwaltung und die Landesgleichstellungsgesetze sowie das Gewaltschutzgesetz gegen häusliche Gewalt aus dem Jahr 2002. Mit den Gesetzen hat man fehlende Rechtssicherheiten geschaffen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter ist in vielen Facetten der Gesellschaften immer noch nicht faktisch umgesetzt. Den Interessenvertretungen der Frauen kommen wichtige Funktionen zu, die Gleichberechtigung der Frauen für die Zukunft zu sichern. In Deutschland spielen die Themen Bildung und Beruf zentrale Rollen in der Frauenpolitik. Die USA ist eines der Länder, wo die Frauenbewegung sehr stark vertreten ist. Die größte Organisation ist die National Organization for Women mit rund einer halben Million Mitglieder. Auf eine fünfzigjährige Geschichte blickt in Deutschland der Deutsche Frauenrat zurück. Der Deutsche Frauenrat ist die deutsche Dachorganisation mit derzeit 56 bundesweit agierenden Frauenverbänden und -organisationen. Zu den Mitgliedern gehören u.a. konfessionelle Verbände, Berufsverbände, die Gewerkschaftsfrauen und viele überparteilich arbeitende Organisationen.
Der Deutsche Frauenrat ist eine wichtige Lobby-Organisation der Frauen in Deutschland. Das oberste Ziel ist die Geschlechtergerechtigkeit. Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union folgt dem sogenannten Gender Mainstreaming. Durch das Gender Mainstreaming soll in allen gesellschaftlichen Ebenen eine Gleichstellung von Frauen und Männern verwirklicht werden. Der Begriff wurde auf der 4. UN-Frauenkonferenz in Peking 1995 propagiert. Die UN-Weltfrauenkonferenz soll alle fünf Jahre durchgeführt werden. Nach dem Genter Mainstreaming ist auch die deutsche Gleichstellungspolitik ausgelegt. Die größte europäische Frauen-Lobby stellt die European Women’s Lobby dar. Hier sind die Frauenorganisationen aus 25 Mitgliedsländern organisiert. Eines der Zukunftsziele ist es, Frauen zu gleichen Quoten in den europäischen Führungsgremien zu verankern. Dieses Ziel wird von vielen politischen Kompetenzträgern unterstützt. Frauen sollen auch in der deutschen Kommunalpolitik eine stärkere Verantwortung wahrnehmen. Frauen sind heute in der Kommunalpolitik deutlich unterrepräsentiert. Seitens des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend werden Kampagnenförderungen hierfür bereitgestellt.
In Deutschland gibt es zahlreiche Frauenorganisationen, die bestimmte spezifische Zielgruppen vertreten. So gibt es zum Beispiel den Deutschen-Hausfrauen-Bund in Bonn, den Deutschen Akademikerinnenbund in Berlin, den Deutschen Staatsbürgerinnen-Verband in Berlin oder den Verband berufstätiger Mütter in Köln. Zu den christlichen Frauenorganisationen zählen zum Beispiel die Evangelische Frauenhilfe oder der größte Frauenverband, die Katholische Frauenbewegung mit rund 620.000 Mitgliedern. Auch die politischen Volksparteien haben Frauenverbände in ihren Strukturen. Die feministische Frauenarbeitsgemeinschaft LISA, eine Arbeits- und Interessengemeinschaft der Partei die Linken, konnte zum Beispiel durchsetzen, dass die Hälfte der Mandate der Partei an Frauen vergeben wurde. Der Einfluss der Frauen in den Parteien wird generell immer größer, egal welche politischen und weltanschaulichen Intentionen zu Grunde liegen. Die Interessen der berufstätigen Frauen, die auch in Führungspositionen tätig sind, vertritt zum Beispiel Business and Professional Women Germany mit Sitz in Niemetal. Der Verein setzt sich auch für mehr qualifizierte Arbeitsplätze oder die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Der deutsche Verein ist Mitglied des internationalen Netzwerkes International Federation of Business und Professional Women mit Sitz in Horsham, Großbritannien. Die Organisation ist in rund hundert Ländern tätig.