Kriege

Kriege bestimmten die Menschheitsgeschichte in einem gravierenden Maß. Man schätzt, dass rund 3,5 Milliarden Menschen bei dokumentierten Kriegen starben. Der verlustreichste Krieg war der 2. Weltkrieg bei dem 50 bis 55 Millionen Soldaten und Zivilisten den Tod fanden. In Deutschland starben rund 5,5 Millionen Menschen. Auch wenn es seit vielen Jahren in Zentraleuropa friedlich ist, so gibt es doch weltweit noch zahlreiche militärische Konflikte. Im neuen Jahrtausend gehörten vor allem der Afghanistan-Krieg, der Irak-Krieg und die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und den Palästinensern zu den verlustreichsten Kämpfen. Es gab aber auch Kriege, die weniger im öffentlichen Fokus standen, wie zum Beispiel der Kongokrieg, der von 1998 bis 2008 in der Demokratischen Republik Kongo stattfand. Nach Angaben des International Rescue Committee (IRC) starben seit dem Ausbruch rund 5,4 Millionen Menschen im Kongo-Krieg. Es ist die größte kriegerische Auseinandersetzung seit dem 2. Weltkrieg in der Welt. Die militärischen Konflikte in dem Land, das reich an Bodenschätzen ist, dauern bis heute an. Afrika ist vor allem von Kriegen betroffen, vor allem in Regionen wie dem Tschad, Sudan, Äthiopien oder Somalia. Gerade in Somalia kommt es durch den langanhaltenden Bürgerkrieg seit vielen Jahren immer wieder zu Krisen und militärischen Auseinandersetzungen. Somalia hat seit dem Jahr 1991 keine Regierung, die im ganzen Land anerkannt ist. Immer wieder kommen neue Übergangsregierungen an die Macht. Seit dem Jahr 2006, als die Union islamischer Gerichte in der Hauptstadt Mogadischu und andere Landesteile einnahm, ist auch das benachbarte Äthiopien verstärkt in den militärischen Konflikten verwickelt. Es ist nicht abzusehen, wann es eine langfristige Stabilisierung des Landes gibt. Durch die Piratenüberfälle vor der somalischen Küste ist das Land wieder in den medialen Fokus gerügt. Die Piraterie ist aber nur eine Wirkung auf die chaotischen Zustände seit mehr als 20 Jahren im Land. Rund 460.000 somalische Flüchtlinge leben in den Nachbarstaaten wie Kenia. Unterstützt werden die Flüchtlinge vom Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR).

Im vorderen und mittleren Orient sind vor allem die Kriege im Iran oder in der Türkei (versus PKK) anhängig. Kriegerische Auseinandersetzungen gibt es auch in Pakistan und Afghanistan. Seit Jahren es auch die militärischen Auseinandersetzungen in der indisch-pakistanischen Grenzregion Kaschmir. Nord-Indien und Südost-Indien sind Schauplätze gewaltsamer Auseinandersetzungen von religiösen Interessensgruppen. Kriegerische Auseinandersetzungen gibt es zum Beispiel auch in Sri Lanka. Auf europäischen Boden eskalierte im Jahr 2008 der Konflikt zwischen Russland und Georgien im Südkaukasus. Zentrale Instanz in der Befriedung von Konflikten und Kriegen ist die UN. Gerade durch die Vereinten Nationen konnten viele Friedenslösungen nach dem 2. Weltkrieg gefunden werden. In Artikel 2, Absatz 3 und 4, der Charta der Vereinten Nationen heißt es: (3) Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, daß der Weltfriede, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden. (4) Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt."

In Deutschland gibt es zentrale Institutionen und Organisationen zum Thema Krieg und gewaltsame Auseinandersetzungen. Das Auswärtige Amt in Berlin kommuniziert zum Beispiel die Sicherheitslage in den Ländern und gibt Warnhinweise für gefährliche Regionen heraus. Diesen Reisewarnhinweisen des AA sollte man unbedingt Folge leisten. Die Heidelberger Stiftung für Internationale Konfliktlösungen e.V. publiziert seit dem Jahr 1991 einen jährlichen Konfliktbarometer in englischer Sprache, der heruntergeladen werden kann. Es gibt auch eine spezielle Datenbank mit politischen Konflikten seit 1945, die man einsehen kann.