Weltreligionen

Man spricht heute von fünf großen Weltreligionen: dem Christentum, dem Islam, dem Hinduismus, dem Buddhismus und dem Judentum. Die größte Weltreligion ist das Christentum mit über 2 Milliarden Anhängern. Es gibt heute keine einheitliche Definition für Weltreligionen. Als Faktoren kann man u.a. die Zahl der Anhänger, die weltweite Verbreitung oder auch dem selbstdefinierten Glaubensanspruch heranziehen. Die kleinste Weltreligion nach Anhängern ist das Judentum mit rund 15 Millionen Gläubigen. Die große Anhängerschaft des Christentums und des Islams verdanken die größten Weltreligionen den Missionarstätigkeiten. Der Hinduismus und das Judentum haben hingegen keine aktive Missionsgeschichte, wie die zwei größten Weltreligionen. Andere Faktoren wie der regionale Kulturbezug spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Bewertung der Weltreligionen. Einen universellen Anspruch auf Weltreligionen haben aus vielen Gründen das Christentum, der Islam und der Buddhismus. Von Experten wird auch der Daoismus zu den Weltreligionen gezählt. Der Daoismus wird als eigenständige chinesische Religion und Philosophie gesehen und hat nach Schätzungen rund 60 Millionen Anhänger in China und rund 8 Millionen Gläubige in Taiwan. Auch die Philosophie von Konfuzius, der Konfuzianismus, wird häufig zu den Weltreligionen gezählt. Es gibt unterschiedliche Meinungen zum Konfuzianismus als Religion. Die Lehre hat aber anerkennte Elemente einer Religion und ist in Ostasien sehr verbreitet. Man schätzt, dass rund 6 Millionen Menschen der Philosophie- und Glaubensrichtung angehören. Das katholische Christentum ist vor allem in Europa, Mittelamerika und Südamerika sehr Dominat. Auch in der Mitte Afrikas ist das katholische Christentum zu Hause. Das orthodoxe Christentum erstreckt sich über die ganze Fläche der ehemaligen UDSSR. Die Protestanten sind in Deutschland, Nordeuropa und den USA besonders stark vertreten. Auch im südlichen Afrika herrscht das protestantische Christentum vor.

Die Sunniten, die größte Glaubensrichtung des Islam, sind vor allem in Nordafrika, Saudi-Arabien, der Türkei oder Pakistan stark vertreten. Die Schiiten haben eine große Anhängerzahl im Irak, Iran, Jemen oder Afghanistan. Der Islam, als zweitgrößte Religionsgemeinschaft, hat rund zwei Milliarden Anhänger, die in über hundert Ländern vertreten sind. Die Mehrheit der Moslems lebt im Raum Südostasien. Die größten moslemischen Staaten sind Indonesien, Pakistan und Bangladesch. Der Hinduismus ist vor allem in Indien vertreten. Im Hinduismus gibt es nicht wie im Christentum eine Gründerperson. Jede Religionsgemeinschaft hat ihre eigenen Schriften. Eine der drei Hauptrichtungen im Hinduismus ist zum Beispiel der Vishnuismus. Das Judentum ist eine zentrale Weltreligion, da sich sowohl die Christen als auch die Moslems historisch auf das Judentum beziehen. Alle drei berufen sich auf den Stammvater Abraham, der zentralen Figur im Alten Testament. Das Judentum, das Christentum und der Islam werden als abrahamitische Religionen definiert. Der Buddhismus hat seinen Ursprung in Indien und ist die viertgrößte Weltreligion. Man schätzt, dass es weltweit bis zu 500 Millionen Anhänger gibt. Begründer der Weltreligion ist Siddhartha Gautama (Buddha). Der Buddhismus kennt drei religiöse Hauptrichtungen.

Der Tibetische Buddhismus ist heute eine der bekanntesten Formen, die der Vajrayana-Strömung angehört. Die buddhistische Strömung ist auch in China und Japan verbreitet. Philosophische Grundlage der buddhistischen Vajrayana-Philosophie ist die Lehre des Mittleren Weges. Die buddhistischen Glaubensrichtungen Vajrayana und Mahayana sind eng verbunden. Die dritte Hauptrichtung im Buddhismus ist Hinayana. Hinayana heißt soviel wie “keines Fahrzeug”. Hinayana ist in Südostasien verbreitet, vor allem in Sri Lanka und Thailand. Vor allem wird der Glaube durch die Religionsphilosophie über einen begrenzten Teil von Buddhisten geprägt, die durch ihr klösterliches Leben zu den tragenden Erkenntnissen Buddhas kommen. Es gibt viele kleinere Buddhismusströmungen, wie zum Beispiel den Zen-Buddhismus, eine japanische Variante, die das Land philosophisch geprägt hat. Ohne Zen wäre die Kultur in Japan undenkbar. Der Buddhismus kam vor allem in Europa an seine Glaubensgrenzen. Heute interessieren sich immer mehr Menschen für den Buddhismus, vor allem auch für den bekannten tibetischen Buddhismus.