Je nach christlicher Glaubensgemeinschaft ist der Ostersonntag oder der Karfreitag, der wichtigste christliche Feiertag. Die Katholiken feiern den Ostersonntag, den dritten Tag an dem Jesus aus dem Jenseits kam. Mit der Kreuzigungs- und Auferstehungsgeschichte sind zentrale theologische Interpretationen von Leben, Tod, Seele und Erbsünde verbunden. Die Protestanten feiern den Karfreitag, da sie glauben, dass schon der Tod Jesu den Menschen befreite.
Durch die Überlieferungen des Neuen Testaments wird Ostern auch zeitlich bestimmt. Ostern ist dem jüdischen Pessachfest angelehnt. Im Laufe der Zeit war es notwendig Ostern zwischen den Glaubensgemeinschaften zeitlich näher zu definieren. Der Ostersonntag ist ein beweglicher Feiertag d.h., das Datum kann von Jahr zu Jahr variieren. Alle anderen beweglichen christlichen Feiertage werden daran angelehnt. Ostern wird nach dem Mondkalender berechnet. Beim Mondkalender wird die Zeit zwischen den Neumonden als Mondmonat gezählt. Es gibt zwei Daten, die den frühsten und spätesten Ostertermin fixieren, diese sind der 22. März und der 25. April. Die orthodoxen Kirchen (Ostkirchen) feiern Ostern später, als die Westkirchen. Sie orientieren sich nach dem julianischen Kalender, der von Julius Ceasar eingeführt wurde und noch in bestimmten Ländern die Zeitrechnung bestimmt.
Eine enge Verwandtschaft hat das christliche Ostern mit den keltisch-germanischen Festen zum Frühlingsanfang. Durch die Christianisierung haben sich bestimmte Bräuche vermischt und liegen in einer inneren Logik nahe beieinander. Die germanischen Völker, die damals noch Heiden waren, feierten zum Beispiel die Frühlingsgöttin Ostara, die sich mit den Symbolen der Fruchtbarkeit zeigt, dem Hasen und dem Ei. Es gibt vereinzelt Krititik an manchen Überlieferungen bei heidnischen Festbräuchen, doch scheint klar zu sein, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Mond, Mondgöttin, Hase und Ei gibt.
Das jüdische Pessachfest ist im Judentum eines der wichtigsten Feste. Man feiert die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Mit dem Pessachfest zeigen die Juden ihre Zugehörigkeit zu Gott und identifizieren sich als Volk Gottes. Im Gegensatz zu Ostern fällt das Pessachfest auf Grund des Mondkalenders immer auf das gleiche Datum. Das Fest dauert sieben Tage (8 Tage Orthodoxe) und ist bestimmten Ritualen versehen, so darf man nichts gesäuertes Essen oder an Tiere verfüttern. Zum Pessachfest müssen alle Lebensmittel, die darunter fallen, aus dem Haus entfernt werden. Dazu gehören Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Dinkel. Die Chametz-Regeln erinnern an die biblischen Überlieferungen, nach denen die Israeliten bei ihrer Flucht aus Ägypten keine Zeit hatten das Brot zu säuern und in den Fluchttagen nur das ungesäuerte Brot essen konnten. Die Verbindung zwischen Ostern und dem Pessachfest besteht rudimentär darin, das der Beginn Leidensgeschichte Jesu mit seinem Einzug nach Jerusalem und dem Pessachfest eng verbunden ist. Das Pessachfest stellt die Grundlage dar für die so genannte Heilige Woche, die aus Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag besteht. Jeder Tag beschreibt die Geschichte Jesu, vom dem Einzug nach Jerusalem (Palmsonntag) bis zur Auferstehung. Die Nacht von Karsamstag zu Ostersonntag ist für die Christen besonders wichtig, da sie der Auferstehung Jesu gedenkt, der aus dem Tod ins Leben zurückkommt und somit die Menschen befreit. Der Karfreitag ist ein gesetzlich besonders geschützter Feiertag. An diesem Tag, an dem Christen der Kreuzigung Jesu gedenken, sind bestimmte öffentliche Aktivitäten untersagt.
Ostern ist geprägt von zahlreichen Symbolen. Es gibt kein christliches Fest, das mit soviel biblischen Überlieferungen gefeiert wird. Zu Ostern gehören Symbole wie der Osterhase, die Ostereier, die Osterkerze, das Osterfeuer oder die Ostermesse. Ausserhalb der christlichen Rituale an Ostern, ist das Ostereiersuchen ein beliebtes Spiel. Es gibt unterschiedliche Betrachtungen und Interpretationen über die geschichtlichen Zusammenhänge von Hasen und Eiern. Eine zentrale Frage ist, was der Hase mit Eiern zu hat. Fest steht, das Mond und Hase eine enge Verbindung eingehen. Mit etwas Fantasie kann man einen Hasen im Vollmond sehen. Auch steht der Hase in alten keltischen und germanischen Kulturen für Fruchtbarkeit und dem Frühlingsanfang. Der Hase als das Tier, dass die Eier bringt wird der bürgerlichen protestantischen Geschichte zugeordnet. Das bemalen, verschenken und essen von bemalten Eiern hat eine lange Tradition. Vor allem im jüdischen Pessachfest werden bemalte Eier gegessen. Es gibt viele Eier, die mit verschiedenen christlichen oder jüdischen Motiven versehen sind. Auch die verschiedenen Farbgebungen lassen Rückschlüsse auf bestimmte Werte zu. So steht zum Beispiel Weiß für Reinheit. Je nach Land und Region sind die Ostereier unterschiedlich bemalt.
Das Verstecken von Ostereier geht wahrscheinlich auf klösterliche Spiele im 17. Jahrhundert zurück. In vielen Ländern der Welt ist Ostern mit regionalen Bräuchen verbunden, die nicht zwangsläufig etwas mit dem christlichen Anlass zu tun haben, so wird zum Beispiel in Mexiko Ostern zu einem zweiwöchigen Volksfest mit Musik und Tanz in den Straßen.