Spanien ist neben Frankreich und Italien das führende Weinexportland Europas. Mit Spanien verbindet man vor allem die vielen fruchtigen und trockenen Rotweine. Rund die Hälfte der Weinanbauflächen ist aber weißen Rebsorten gewidmet. Spanien ist heute der weltweit größte Hersteller für Weißweine. Wie bei Rotweinen auch, sind im europäischen Weißweinmarkt vor allem trockenere Rebsorten gefragt. Eine nachgefragte Rebsorte ist zum Beispiel Cayetana Blanca, die in Regionen wie Extremadura angebaut wird. Eine weiße Rebsorte, die nur in Spanien angebaut wird, ist Airén. Airén ist die flächenmäßig meistangebaute weiße Rebsorte der Welt und spielt im spanischen Weinanbau eine wichtige Rolle. Zu den roten Rebsorten, die in Spanien gerne angebaut werden, gehört Tempranillo. Tempranillo ist die bedeutendste rote Rebsorte im Land und wird zum Beispiel beim Rioja-Wein mit der roten Rebsorte Grenache verschnitten. Eine sehr beliebte rote Rebsorte in Spanien ist zum Beispiel Bobal. Das bekannteste Weinanbaugebiet Spaniens in Deutschland ist sicherlich Rioja im Norden Spaniens in der Provinz La Rioja. Rioja-Weine sind vor allem als trockene und leicht trinkbare Weine in der deutschen Gastronomie sehr beliebt. Seit dem Jahr 2003 gibt es ein neues spanisches Weingesetz. Man unterscheidet heute in einfache Tafelweine, Landweine und Qualitätsweinen mit Herkunftsbezeichnung, die mit D.O. (Denominación de Origen) gekennzeichnet sind. Bestimmte Weinanbaugebiet wie Rioja dürfen sogar die Kennzeichnung D.O.Ca Denominación de origen calificada (D.O.Ca) tragen. Innerhalb der Weinanbaugebiete gibt es bestimmte Qualitätsstufen, die vor allem die Trinkreife betreffen. Ein Reserva darf zum Beispiel erst nach vier Jahren ausgeliefert werden, nach dem er eine bestimmte Zeit im Fass und der Flasche gereift ist.
Die spanischen Trinkgewohnheiten bei Wein sind sehr regional geprägt. Der Nationalstolz der Basken, der Andalusier oder Katalanen spielt hier eine große Rolle. In Spanien trinkt man neben Wein und Tafelwasser auch gerne einheimische Biere. Es gibt eine lange Tradition an regionalen Fassbieren, die in den Restaurants und Bars ausgeschenkt werden. Größere Brauereien findet man zum Beispiel in Barcelona, Granada, Málaga und Teneriffa. Bekannte Biermarken in Spanien sind unter anderem San Miquel Bier oder das malzlastige Lagerbier Damm aus Barcelona. Das San Miquel Bier wird von der San Miguel Corporation auf den Philippinen vertrieben. Die ursprüngliche Brauerei hatte ein Spanier hier gegründet. Das Unternehmen ist heute der größte Getränke- und Lebensmittelhersteller auf den Philippinen. Zu den weltweit meistverkauften Bieren gehört die Biermarke San Miguel Pale Pilsen. Kaffee gehört wie der Wein zur spanischen Trinkkultur. Der Kaffee wird in Spanien meistens dunkler geröstet. Oft nimmt man Zucker zum Kaffee, um den bitteren Geschmack der dunkleren Bohnenröstungen auszugleichen. Ein Schwarzer Kaffee ohne Milch heißt in Spanien Café Solo. Café con leche (Milchkaffee) trinkt man in Spanien auch sehr gerne. Carajillo ist zum Beispiel Kaffee mit Likör oder Cognac. Ein bekanntes spanisches Getränk ist Sangria. Nicht nur in Spanien ist Sangria als Party-Getränk bekannt. Sangria ist ähnlich wie eine Bowle in Deutschland. Es gibt unzählige Variationen von weißen und roten Sangrias. Frische Früchte spielen in den spanischen Sangria-Variationen eine wichtige Rolle.