Die Produktauswahl an Schokoladen ist in Europa riesig. Man unterscheidet rudimentär in Weiße Schokolade, Milchschokolade oder Bitterschokolade. In Europa sind die größten Konsumenten an Schokoladen die Schweizer, gefolgt von den Deutschen, den Briten und den Belgiern. Vor allem die Schweiz und Belgien haben eine lange Tradition in der hochwertigen Schokoladenproduktion. In den letzten Jahrzehnten kommen aber immer mehr Produkte für Feinschmecker aus Deutschland und Österreich. In Deutschland ist die älteste Schokoladenfabrik, die bis heute produziert, die Halloren Schokoladenfabrik in Halle, die im Jahr 1804 gegründet wurde. Das bekannteste Produkt der Firma sind die bekannten Halloren-Kugeln. Eine Hochburg in der weltweiten Schokoladenherstellung ist Brüssel. Hier haben einige der größten Schokoladen- und Pralinenhersteller ihren Sitz. Man findet in der belgischen Hauptstadt auch ein Museum, das die Geschichte der Schokolade in Europa umfangreich dokumentiert (siehe Artikel Pralinen). Schokolade wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein auch als Gesundheitsmittel in Apotheken verkauft. Es gibt kaum eine Delikatesse über die so viele Mythen und Halbwahrheiten öffentlich kursieren wie über Schokolade. Zahlreiche Studien zur Wirkung der Schokolade wurden international durchgeführt und wiederlegten viele positive und negative Vorurteile über das Konsumprodukt. Die Herstellung von hochwertiger Schokolade ist industriell eher schwierig, so dass es gerade in diesem Delikatessenmarkt noch viele traditionelle Unternehmen gibt, die handwerklich hochstehend produzieren. Die Sorten, Qualitäten und Formen gehen sehr weit auseinander.
Edle Schokoladen sind meistens zartschmelzende Schokoladen, die vor allem durch die sogenannte Conchier-Zeit teurer werden. Die Conchiermaschine ist ein spezielles Rührwerk zur Herstellung von Schokolade. Durch langes Conchieren wird der Geschmack der Schokolade verfeinert. Erfunden hat das Rührwerk im Jahr 1879 der Schweizer Schokoladenfabrikant Rodolphe Lindt, der Gründer der Chocolademanufaktur Lindt war. Die Conchier-Zeiten sind unterschiedlich bei Milchschokoladen und bitteren Schokoalden, was von den gewünschten Aromen und Geschmacksrichtungen abhängig ist. Es gibt heute zahlreiche Qualitätskriterien, die für edle Schokoladen gelten, unter anderem auch das Anbaugebiet der Kakaobohne. Man kennt das Kriterium des Standorts und der Lage zum Beispiel traditionell bei der Wein-Qualitätseinstufung. Viele edle Schokoladen werden vor allem noch in Form von Tafeln auf den Markt gebracht. Qualitätsbestimmende Merkmale werden im Handel unter anderem mit den Begriffen “zart”, “cremig” oder “knackig” kommuniziert. Es gibt tausende von Kombinationen von Edelkakaos und hohen Kakaobutteranteilen.
Als eine der teuersten Schokoladen gilt die dunkle Schokolade Amedei Porceleana aus der Toskana. Die Schokolade hat zahlreiche internationale Preise gewonnen und wird in nummerierten Packungen verkauft. Hergestellt wird die edle Schokolade von dem Unternehmen Amedei in der toskanischen Industriestadt Pontedera. Der Kakao des Unternehmens kommt aus einem kleinen Dorf an der Nordküste Venezuelas - Chuao. Hier kommen nach Experten-Meinungen die besten Kakaos der Welt her. Unter den edelsten der Kakaos gilt Criollo. Als Criollo werden in Venezuela einheimische Kakaosorten bezeichnet. Venezuela gehört zu den traditionsreichen Ländern, die Kakao nach Europa und den USA liefern, der hier weiter verarbeitet wird. Criollo hat nur einen internationalen Marktanteil von rund fünf Prozent und ist vor allem geschätzt als aromatischer Kakao, der kaum bitter und säuerlich ist.