Pralinen kommen ursprünglich aus Frankreich aus der Zeit des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Der Koch des Staatsmanns und Militärs César Gabriel de Choiseul, der später zum Herzog von Praslin wurde, nannte die Schokoladen-Delikatesse nach seinen Herrn. Feine Pralinen mit Nougat, Trüffel, Likör, Marzipan oder Nüssen gelten bis heute als Delikatesse der internationalen Chocolatiers. Damit Pralinen eine solche Bezeichnung führen dürfen, muss ein Mindestanteil von 25 Prozent an Schokolade einfließen. Auch müssen die Pralinen mundgerecht geformt sein. Größere Produkte, die man nicht mundgerecht essen kann, werden nicht als Pralinen angesehen. Als Hochburg der Schokoladenprodukte und der Pralinen gilt die belgische Hauptstadt Brüssel, die in vielerlei Hinsicht eine der großen kulinarischen Metropolen Europas ist. Brüssel ist unter anderem Sitz der bekanntesten Pralinen-Hersteller wie der Firma Godiva Chocolatier, die eine der weltweiten Marktführer im Premium-Bereich bei Pralinen ist. Die Firma vertreibt Produkte wie Pralinen oder Schokoriegel weltweit in Hunderten von eigenen Geschäften. Ein Big-Player im weltweiten Handel mit Pralinen im Premium-Segment ist auch der belgische Schokoladenhersteller Neuhaus, der ebenfalls seinen Sitz in Brüssel hat. Wie die Firma Godiva Chocolatier auch, wird der Vertrieb über eigene Geschäfte und Partnerunternehmen organisiert. Es gibt abgepackte Pralinen und auch einzelne Pralinen, die vor allem über die Firmengeschäfte verkauft werden, die eine größere Auswahl haben als die Partnerfirmen. Eine weltweit sehr erfolgreiche Firma aus Brüssel ist Leonidas, die vor allem im mittleren Preissegment Pralinen anbietet. Das belgische Unternehmen gilt als einer der großen industriellen Hersteller von Pralinen und anderen Schokoladenprodukten.
Brüssel ist neben den Pralinen unter anderem auch als Hochburg der Biere, Pommes Frites und natürlich der Comics bekannt. Wer sich für die Entwicklung der Schokolade in Europa interessiert, kann in der Metropole Belgiens das Museum van cacao en chocolade besuchen. Es gibt in dem Museum auch eine Zuckerbäckerei, wo ein Chocolatier den Besuchern erklärt wie man Pralinen mit der Hand traditionell fertigt. Feine Praliné kommen auch aus der französischen Region Rhône-Alpes bei Lyon. Lyon ist eine der traditionsreichsten Städte in Bezug auf viele landwirtschaftliche Güter. Pralinen als Delikatessen kommen aber nicht nur aus Frankreich, sondern zum Beispiel auch aus Deutschland. Eine bekannte Schokoladenfabrik ist zum Beispiel im holsteinischen Brunsbüttel, wo die traditionsreiche Manufaktur Wagner Pralinen ihren Sitz hat. Deutsche und internationale Pralinen, die handgefertigt werden, gehören heute bei den Pralinen-Fans zu den gesuchtesten und teuersten Produkten. Die Konfekte aus Schokolade werden als kleine Kunstwerke gesehen. Es gibt weltweit Pralinen-Clubs, wo die wertvollen Delikatessen präsentiert werden. Über die Discounter werden vor allem im Handel industriell gefertigte Pralinen angeboten. Nach dem Wirtschaftsmagazin Forbes gilt als eine der teuersten Pralinen der Welt La Madeline au Truffe. Die Trüffel-Pralinen kommen aus dem US-Bundestaat Connecticut und werden von einem Dänen produziert.