Champagner

Champagner als König der Weine wird weltweit zu zahlreichen feierlichen Anlässen getrunken und assoziiert wie kein anderes Getränk Freude und Luxus. Der Umsatz der internationalen Champagner-Branche wird auf rund vier Milliarden Euro geschätzt. In Europa sind Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland die größten Abnehmer. Größter Erzeuger ist der französische Konzern Moët Hennessy - Louis Vuitton, der zahlreiche Luxusmarken in seinem Portfolio hat. Der Konzern mit Sitz in Paris hat in seinen Wein- und Spirituosen-Portfolio unter anderem die weltbekannten Champagnermarken Moët & Chandon oder Dom Pérignon. Frankreich ist mit Abstand der größte Produzent für Champagner und Schauwein und hat vor allem in neue Märkte wie Russland und China expandiert. Die Franzosen selbst sind die größten Abnehmer und trinken Champagner wesentlich öfters im Alltag als die Deutschen. Zum Champagner gibt es in der EU bestimmte Markenrechte, so darf deutscher Sekt, der in Flaschengärung hergestellt wird, nicht Champagner genannt werden. Auch Schauweine, die nicht aus der Champagne kommen, dürfen nicht als Champagner international angeboten werden. Es gibt also konkret Champagner, deutschen Sekt und Schauweine aus nationaler und internationaler Produktion. Schaumweine, die mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung außerhalb des Weinanbaugebiets der Champagne hergestellt werden, allerdings im Champagner-Herstellungsverfahren (Méthode Champenoise) produziert werden, sind unter dem Begriff Crémant im Handel. Solche Crémant kommen zum Beispiel aus dem Elsass, dem Bordeaux oder dem Burgund. Hochwertige Schaumweine als Crémants können auch aus angrenzenden Ländern wie der Schweiz kommen.

Bei der Champagnerherstellung spielen die Genossenschaften eine große Rolle. Kleinere Winzer liefern häufig die Trauben und die Champagner werden dann in den Genossenschaften produziert. Nach der Verkostung der Champagner durch die Winzer werden bestimmte Champagner-Produkte gekauft und unter der eigenen Marke vermarktet. Es gibt allerdings auch Champagnerhäuser, die komplett den Anbau und die Herstellung des Champagners übernehmen. Auf dem Etikett des Champagners müssen bestimmte Angaben gemacht werden, die teils vorgeschrieben sind, unter anderem der Markenname und die Adresse des Herstellers. Der Hersteller kann ein Winzer, eine Genossenschaft oder ein Champagnerhaus sein. Mit dem Begriff Champagner ist ein klarer Markenschutz sichtbar. Es gibt eine Reihe von speziellen Begriffen, die auf dem Etikett angegeben werden können - aber nicht müssen. Begriffe, die eine gehobene Qualitätsstufe bis Spitzenqualität ausdrücken, sind Réserva, Grand Cru und Cuvée prestige. Letztere Bezeichnung zeigt ein Spitzenprodukt des Hauses oder der Hersteller an. Manche Hersteller kommunizieren auch die Rebsorte auf dem Etikett oder den Begriff Brut für trockene Champagner. Mit der Bezeichnung “Tradition” werden meistens Champagner in Standartqualität ausgezeichnet. Der Dachverband, der unter anderem die Produktion beaufsichtigt, ist das Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne.

Champagner wird meistens als Standartflache mit 0,75 Liter verkauft. Mit größeren Formaten sind häufig auch komplexere Herstellungsverfahren und exklusivere Champagner verbunden. Man findet Champagner-Flaschen von 1,5-30 Litern. Für jede Flaschengröße gibt es bestimmte Namen, zum Beispiel für 1,5 Liter die Bezeichnung Magnum. Eine 30 Liter-Flasche heißt Melchisedech.