Tee

Tee gehört vor allem in Großbritannien und den ehemaligen Kolonialstaaten sowie in China und Japan zu den Kulturgütern. Auch in Deutschland, vor allem im Norden der Republik, ist Tee als Genussmittel überaus beliebt. Den höchsten Teeverbrauch pro Kopf hat in Deutschland die Region Ostfriesland mit rund 2,5 kg im Jahr. Der Konsum in Ostfriesland ist damit so hoch wie in vielen angelsächsischen Ländern. Im Welthandel sind die Länder Indien, China und Sri Lanka führend. Indien ist mit Abstand der größte Produzent von Tee, der allerdings auch die riesige Binnennachfrage befriedigen muss. Im Export sind Länder wie Kenia oder Sri Lanka führend. Seit den 1990er Jahren ist vor allem die Nachfrage nach grünen Tees immens gestiegen, die vor allem als gesundheitsfördernde Tees international vermarktet werden. Vor allem soll nach Studien das Krebsrisiko durch den Konsum von grünen Tees vermindert werden. Auch das Karies-Risiko soll durch Tee, vor allem grünem Tee, vermindert werden. Vor allem in China gehören die Tees und die Teekultur zum Kulturerbe des Landes. Die Teezeremonien in Japan und China sind fester Bestandteil der Lebenskultur und spielen bis heute eine große kulturelle Rolle im Selbstverständnis der asiatischen Völker. In China trinkt man vor allem grünen Tee, der nicht gesüßt wird. Aus Großbritannien kam im 19. Jahrhundert die britische Teekultur nach Indien. Der jährliche Pro-Kopf-Konsum liegt in Großbritannien bei rund 3,5 kg Tee im Jahr. Vor allem unaromatisierter Schwarztee wird auf der Insel getrunken. Um den Tee milder zu trinken wird oft der Schwarztee auf der Insel mit Milch getrunken. Der Afternoon Tee gehört bis heute zum festen Kulturgut der Briten und war als Teezeremonie schon im 16. Jahrhundert in England bekannt.

Neben den zahlreichen Teesorten, die man in Deutschland über die Discounter kaufen kann, gibt es auch zahlreiche edle Teesorten, die im Feinkostbereich gehandelt werden, zum Beispiel Mate-Tee aus Südamerika, Tee aus China oder kräftige und herbe Schwarzteespezialitäten aus der indischen Region Assam im Osten des Landes. Das Gebiet in Nordostindien wurde im 19. Jahrhundert von den Briten übernommen und strebt heute nach einem autonomen Status in Indien. Aus Assam-Tee wird unter anderem der spezielle Ostfriesentee hergestellt. Bis zu zehn Teesorten fließen in die Ostfriesen-Mischung ein. Die Region Assam ist heute das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet der Welt. Für seine exklusiven Teemischungen ist unter anderem das Pariser Unternehmen Kusmi Tea Paris bekannt. Ursprünglich wurde das Unternehmen im 19. Jahrhundert in St. Petersburg von Pavel Michailovitch Kousmichoff gegründet. Heute hat das Unternehmen mit seinen feinen Teesorten einen Onlineshop in deutscher Sprache. Zu den besten Tees gehört auch Eilles-Tee. Der Tee wird über eine Tochterfrima des Unternehmens J. J. Darboven in Hamburg vertrieben. Der Gründers Joseph Eilles ist bekannt als Mitbegründer der Münchner Teekultur. Wer britische Teespezialitäten mag, der sollte bei einem Besuch in London das altehrwürdige Kaufhaus Fortnum & Mason besuchen. Hier werden unter anderem exklusive Darjeeling- und Ceylon-Tees verkauft. Das Kaufhaus gilt seit der Gründung im Jahr 1707 als Zulieferer der englischen Aristokratie. Teemischungen wie Queen Anne oder Royal sind bei den internationalen Käufern beliebt.

Für ihre hohe Qualität sind die grünen Longjing-Tees aus der Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejinagm, Hángzhōu, bekannt. Hier liegt das Hauptanbaugebiet für Tee in China. Der Drachenbrunnentee aus der Region ist weltbekannt. Zu den weltbekannten Sorten aus der Region gehören unter anderem Sorten wie Shi Feng Longjing oder der berühmte chinesische Tee Xi Hu Longjing. Aus der südostasiatische Provinz Fujian kommen weltbekannte Oolong-Tees wie der Da Hong Pao (Big Red Robe), der einen legendären Ruf hat und der teils für 10.000 Euro pro 100 Gramm auf Auktionen versteigert wird. Tees aus der Region gehören zur obersten Preisklasse internationaler Tees und werden oft mit dem Hinweis “Gepflückt in Wu Yi Shan” im Handel teuer verkauft. Es gibt zahlreiche Teesorten aus der Region, die als herausragende Oolong-Tees bekannt sind, unter anderem die grünen Tees Superior Green oder Green Stars. Zu den edelsten und teuersten Tees der Welt gehört auch der japanische grüne Tee Gyokuro. Der Tee fängt preislich bei 100 Gramm für 25 Euro an und kann je nach Anbaugebiet und Qualität auch mehrere hundert Euro kosten. In Japan trinkt man den Tee vor allem zu besonderen Anlässen oder reicht den Tee besonderen Gästen.