Essig als Würz- und Konservierungsmittel kannten schon die altertümlichen Hochkulturen der Griechen, Römer und Perser. Bis heute gehört Essig zu den typischen Würzmitteln in den Küchen. Vor allem als Würzmittel für Salate und für eingelegtes Obst und Gemüse wird Essig verwendet. Man kennt Essig aber auch als natürliches Heilmittel oder Aperitif. Zur Grundlage werden meistens alkoholische Mittel wie Wein, Reiswein oder auch Bier verwendet. Die Verwendung der Mittel ist immer auch von der Kultur der Regionen und Länder abhängig. Den größten Marktanteil an Essigsorten in Deutschland haben der Brandweinessig und der Kräuteressig mit über 80 Prozent Marktanteil. An Nummer Zwei und Drei positionieren sich die Weinbrand-Essigprodukte und die Obst- und Apfelessigprodukte. Nach Angaben des Verbandes der Hersteller kulinarischer Lebensmittel lag der Pro-Kopf-Konsum an Essig im Jahr 2006 bei über zwei Litern. Im Jahr 2008 erwirtschaftete die Branche mit Essig einen Umsatz von rund 121 Millionen Euro. Obwohl seit dem Jahrtausendwechsel die Absatzmenge in Deutschland gestiegen ist, sind die Absatzwerte zurückgegangen. Man unterscheidet in bestimmte Essig-Herstellungsverfahren die man zum Beispiel in die New-Orleans-Verfahren oder Schnellessigverfahren unterscheidet. Heute sind Verfahren wie das Soleraverfahren aktuell. Zum Verfeinern des Essigs werden Gewürze, Kräuter und Obst beigemengt. Himbeeren, Brombeeren oder Salbei werden zur Aromatisierung gerne verwendet.
Besondere Essigsorten kommen vor allem aus Italien, zum Beispiel Balsamessig aus den Regionen Modena und Emilia-Romagna: der Aceto balsamico. Die Essigsorten zeichnen sich durch einen süßsauren Geschmack aus und sind an der dunkelbraunen Farbe zu erkennen. Aceto Balsamico Tradizionale di Modena und Aceto Balsamico tradizionale di Reggio Emilia sind herkunftsgeschützt und werden nach kontrollierten Qualitätsstandards hergestellt. Je nach Qualitätsstufe werden die Balsamessige 12, 18 und 25 Jahre gelagert. Diese exklusiven Balsamessigsorten sind vor allem über die Feinkostläden zu erhalten und gehören zu den italienischen Delikatessen. Hochwertiger Aceto balsamico wird zum Beispiel auch als Aperitif getrunken. Auf Grund des recht hohen Preises wird der Balsamessig meistens sehr sparsam für die Gerichte verwendet. Grundsätzlich ist der Begriff Balsamico in der EU nicht geschützt, so dass theoretisch alle Essigsorten sich mit dem Begriff Balsamico vermarkten können. Original Balsamico stellen nur die beschriebenen Balsamessigsorten aus Modena und Emilia-Romagna dar. Die Qualität des Aceto Balsamico Tradizionale di Reggio Emilia erkennt man an den Etiketten, die bei 12 Jahren ein rotes Etikett aufweisen und bei 25 Jahren ein goldenes Etikett haben. Die Goldkapsel oder das Goldetikett stehen immer für die ältesten gelagerten Balsamico aus den Regionen.