Reifen

Die Autoreifen sind wichtige Fahrsicherheitselemente. Man unterscheidet bei den Reifen generell nach den Witterungsbedingungen und dem Einsatzbereich. Für jede Jahreszeit gibt es spezielle Mischungen und Profile, die einerseits den Rollwiederstand optimieren und anderseits ein Höchstmaß an Gripp und Komfort bieten. Im Markt gibt es Sommerreifen, Ganzjahresreifen oder Winterreifen. Auch für Geländewagen oder Sportwagen gibt es spezielle Reifentypen- und mischungen. Sommerreifen haben in der Regel eine härte Mischung als Winterreifen und sind gegen höhere Temperaturen unempfindlicher. Sommerreifen sind ausschließlich für die Sommermonate gedacht und gewährleisten im Winter bei Schnee und Eis nicht die nötige Fahrsicherheit. Sportliche Breitreifen haben wiederrum eine weichere Mischung gegenüber Reifen, die eher für den langsameren Alltagsbetrieb ausgelegt sind. Mit dem Begriff Treadwear wird das Verschleißverhalten, bzw. die Abtriebsfestigkeit, gegenüber Normreifen beschrieben. Desto härter die Gummimischung ist, desto höher ist der Wert. Mit der höheren Abtriebsfestigkeit nimmt auch die Laufleistung der Reifen zu. Jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur an Gummimischungen und Reifenkonzeptionen. Grundsätzlich werden die Reifen mit bestimmten Angaben gekennzeichnet. Zu den Angaben gehört die Breite des Reifens; das Verhältnis der Flankenhöhe zur Breite der Lauffläche in Prozent; die Bauweise der Karkasse; der Felgendurchmesser in Zoll; der Last-Index des Reifens, und der Geschwindigkeitsindex. Es gibt darüber hinaus noch Zusatzbezeichnungen auf den Reifen, zum Beispiel bei Reifen für spezielle Marken oder für Features wie dem Felgenschutz.

Ganzjahresreifen sind zwar eine Alternative zu Sommerreifen und Winterreifen, haben allerdings auch Nachteile. So sind sie meist vom Laufkomfort im Sommer schlechter als Sommerreifen und können Winterreifen bei Schnee und Eis nicht ersetzen. Durch den evtl. höheren Spritverbrauch relativiert sich die Abschaffung von Allwetterreifen. Ganzjahresreifen bieten sich zum Beispiel für Regionen an, wo es sehr mild im Winter ist. Eventuell können Ganzjahresreifen auch für den Zweitwagen sinnvoll sein. Gerade im Winter müssen die Bereifungen den Witterungsbedingungen angepasst sein. Eine geeignete Bereifung ergibt sich als Pflicht aus dem Paragraph 2 Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung. Hier heißt es: “Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage. …” Grundsätzlich bieten Winterreifen auch ohne rechtliche Hinweise eine enorme Sicherheit bei winterlichen Straßenbedingungen. Wer Sommerreifen im Winter fährt, riskiert tendenziell auch eher Unfälle, vor allem wenn die Witterungsbedingungen schnell auf Schnee und Eis umschlagen. Fahrer von Sommerreifen im Winter, die den Verkehr behindern, können mit einem Bußgeld und einem Punkt in Flensburg bestraft werden. Auch SUV-Modelle brauchen mit Allrad-Antrieb geeignete Winterreifen.

Auf dem Reifenmarkt gibt es nicht nur Neureifen, sondern auch Runderneuerte Reifen, die billiger in der Herstellung sind. Bei runderneuerten Reifen werden die abgefahren Laufflächen gegen neue Laufflächen ersetzt. Bei solchen Reifen ist die Karkasse noch gut erhalten. In Deutschland ist der Marktanteil der runderneuerten Reifen teils geringer als in anderen europäischen Ländern und liegt bei rund zehn Prozent. Vor allem das Argument der Umweltfreundlichkeit wird von den Befürwortern der runderneuerten Reifen aufgeführt. Gute runderneuerte Reifen können eine Alternative zu Neureifen aus Kostengründen darstellen. Angeboten werden im Neureifenmarkt Diagonalreifen und Radialreifen. Diagonalreifen waren bis in die 1980er Jahre populär und werden heute vor allem noch in der Landwirtschaft oder bei Geländewagen eingesetzt. Die Radialreifen, oder auch Gürtelreifen genannt, weißen eine sehr viel höhere Lebensdauer auf, da der Rollwiderstand geringer ist. Beim Kauf von Autoreifen sollte man sich gut beraten lassen und sich die nötige Zeit lassen, damit man alle Vor- und Nachteile der Reifentypen kennenlernt. Vor allem kann der Fachmann auch Tipps zum Betrieb und der Lagerung der Reifen geben. Der richtige Luftdruck spielt eine wichtige Rolle zur Betriebssicherheit. Viele Reifenschäden entstehen durch falschen Luftdruck oder das Auffahren auf Bordsteinkanten. Man sollte bei heftigeren Zusammenstößen die Felgen und Reifen von einem Fachmann prüfen lassen. Ausbeulungen an den Reifenflanken muss man immer überprüfen lassen. Auch das Reserverad sollte man von Zeit zu Zeit überprüfen und den Luftdruck messen.

Beim Reifenfachmann bekommt man auch Tipps zum Einfahren der Reifen. Man sollte diese Hinweise unbedingt einhalten, damit die Reifen auch lange halten. Auch sollte man die Hinweise zur Pflege und Reinigung der Reifen ernst nehmen. Es gibt viele Reinigungsmittel, die Gummimischungen angreifen können. Warnhinweise in Waschstraßen sollte man auch in Bezug auf die Felgenreinigung und Reifenwäsche beherzigen.