Bananenstauden

Die Bananenstauden (Musa) gehören zur Familie der Bananengewächse (Musaceae), zu denen u.a. auch die Paradiesvogelblume gehört. Die Gattung umfasst etwa 100 Arten, von denen einige Arten essbare Früchte bilden (z.B. Musa paradisiaca sapientum, Desertbanane). Der heute geläufige Name “Banane” leitet sich vom arabischen Wort “banan” ab und bedeutet Finger. Wegen ihrer langgestreckten Form werden die fünfkantigen Früchte auch als “Finger” bezeichnet. Frühere Bezeichnungen wie “Adams Feige” und “Paradiesapfel” zeugen von einer langen Historie, die bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht.

Alle Bananenarten stammen ursprünglich aus Gebieten in Asien und Ostafrika, und nicht etwa wie oft angenommen wird, aus Mittelamerika. Die Verbreitung der Banane ging vermutlich von arabischen Kaufleuten aus, die sie aus Indien mit nach Palästina brachten. Zusammen mit dem Elfenbein- und Sklavenhandel nahmen die Bananen bald ihren Platz auf dem afrikanischen Kontinent ein. Nachdem portugiesische Seefahrer die Pflanze auf die Kanarischen Inseln gebracht hatten, wurde sie 1516 von dort durch einen spanischen Missionar in die Dominikanische Republik und nach Peru gebracht. Heute ist die Banane nicht nur in den Tropen zu Hause. Ihre Artenvielfalt brachte auch klimatisch weniger anspruchsvolle Sorten hervor, die selbst in Höhenlagen bis zu 1200 m gedeihen.

Je nach Art unterscheiden sich die Bananenstauden erheblich in der Größe. Die Zwergsorten unter ihnen werden etwa 1,2 - 2 m groß, andere werden bis zu 9 m groß und haben 4 m lange und 1 m breite Blätter. Ist die Staude 7-8 Monate alt, bildet sich aus der Mitte des Scheinstammes ein meist hängender Blütenstand mit rot-violetten Hochblättern. An der Unterseite der Hochblätter befinden sich die Blütenreihen, aus denen sich schließlich jeweils eine so genannte “Blütenhand” bildet. Die Früchte wachsen zuerst nach unten, wenden sich aber nach dem Abfallen der Hochblätter zum Licht. So bekommt die Banane ihre charakteristische, krumme Form. Geerntet wird die Banane stets im grünen Zustand, da sie im reifen, gelben Zustand aufplatzen, und zudem eine mehlige Konsistenz erhalten würde.

Auch in Deutschland gedeihen diese tropischen Exoten und bilden bei guten Bedingungen sogar Früchte. Dabei werden unterschiedliche Sorten für die Verwendung im Freiland bzw. als Zimmerpflanzen angeboten. Für das Freiland gibt es Sorten, die durchaus erhebliche Kältegrade tolerieren. Dabei sterben die Blätter und der Stamm bei etwa -3 Grad Celsius ab, aber das Rhizom in der Erde kann den Winter problemlos überstehen. Dazu sollte der Stamm nach dem ersten Frost etwa kniehoch abgeschnitten werden und das Rhizom durch eine Schicht Laub oder Stroh abgedeckt werden. Um die Staude vor Nässe zu schützen sollte sie locker mit einer Plane abdeckt werden. Ab Mitte April treibt die Pflanze dann wieder aus. Sie wächst, nach einer Düngung, schnell wieder zu ihrer angestammten Größe heran. Musa sumatrana ist dagegen kleinbleibend und somit bestens als Zimmerpflanze für ganzjährig helle und warme Räume geeignet.

Die Vermehrung von Bananen erfolgt entweder durch Rhizomteilung oder, bei einstämmigen Sorten, durch Samen. Die Samen keimen zuverlässig bei großer Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit, entsprechend ihrer Herkunft. Die Pflege ist im Garten nicht aufwendiger als bei anderen Stauden. Sie braucht keine besondere Erde, aber Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Gegossen wird mit angewärmten Regenwasser. Gedüngt wird 14-tägig mit einem Stickstoffdünger. Im Innenbereich ist die Pflege aufwendiger, wenn die Luftfeuchtigkeit nicht mindestens 70 % beträgt. Die Pflanze sollte dann, zusätzlich zum Gießen, mehrmals in der Woche mit Wasser besprüht werden.