Mit rund zehntausend Arten stellen die Süßgräser (Poaceae) eine der größten Familien innerhalb der Blütenpflanzen. Süßgräser sind weltweit in allen Klimazonen verbreitet. In Form zahlreicher Wild- und Zuchtgetreidearten gehören Vertreter der Süßgräser außerdem zu den ältesten Nutzpflanzen des Menschen. Das Pampasgras steht damit verwandtschaftlich in der Nähe sehr unterschiedlicher Pflanzen, wie der robusten Quecke als Hauptgras vieler mitteleuropäischer Wildwiesen, hoch veredelter Getreidesorten wie Roggen, Weizen und Gerste oder auch dem Zuckerrohr. Die imposanten Ährenwedel der Staude können eine Höhe von zwei bis drei Metern erreichen. In Mitteleuropa liegt die Hauptblütezeit kultivierter Pampasgrassorten am Ende der Vegetationsperiode von September bis Oktober.
Das ursprüngliche Pampasgras stammt in seiner Wildform aus der südamerikanischen Pampa, einer Grassteppe an der Mündung des Rio de la Plata. Diese auch landwirtschaftlich genutzte Naturlandschaft erstreckt sich in den Territorien von Argentinien, Uruguay und Brasilien und hat bei gemäßigtem Klima zahlreiche Biotopgemeinschaften mit großer Artenvielfalt hervorgebracht.
Die Kultivierung des kleinen Pampasgrases als Zierpflanze ist bei Einhaltung einiger Regeln zu saisonal bedingtem Schnitt und Pflege vergleichsweise einfach. Die Staude gedeiht unter relativ verschiedenartigen Bedingungen, bevorzugt allerdings eine durchlässige und stark humushaltige tiefreichende Bodenschicht bei moderatem Einsatz von Dünger (wenig Stickstoff). Der Standort sollte hell oder halbschattig und eher trocken als zu feucht gewählt werden. Im Oktober bindet man das gelblich verfärbte Herbstlaub der Pampasstauden über der Pflanzenmitte in einem Schopf zusammen. Dadurch entsteht ein natürlicher Schutz vor Niederschlägen und ermöglicht der Pflanze, im Garten zu überwintern.
Gegen schädliche Witterungseinflüsse durch Frost und zu hohe Durchfeuchtung des Standortes kann zusätzlich eine Schicht aus Laub, Stroh oder Rindenmulch aufgetragen werden. Im Frühjahr wird das Gras dann großzügig bis in Bodennähe zurückgeschnitten und treibt neu aus. Die Pflanze verträgt keine Staunässe und sollte daher vor allem in der Nähe von Gewässern oder in lehmigem Boden mit einer Drainage vor Faulschäden am Wurzelwerk und vor Verpilzung geschützt werden. Vermehrt werden kann das Pampasgras durch Teilung des Wurzelstocks gesunder, an einem guten Standort herangewachsener Stauden. Eine solche Teilung sollte im Frühjahr oder Frühsommer vorgenommen werden.
Die Beliebtheit des exotischen Süßgrases als dekorative Gartenstaude hat auch das Interesse von Züchtern geweckt. Inzwischen gibt es eine Anzahl kultivierter Cortaderia-Varianten, unter anderem mit schneeweißen, rosafarbenen oder strukturell von der Wildform abweichenden Ährenbüscheln. Für Vorgärten und Standorte mit geringem Raumvermögen bieten sich auch Varianten mit niedrigerer Wuchshöhe an.
Die getrockneten Rispen des Pampasgrases dienen trotz ihrer Fragilität als haltbare Schnitt- und Trockenblumen und werden gerne als Dekorationsmaterial innerhalb von Haus und Wohnung genutzt. Sie eignen sich wegen ihrer Blütenstandlänge vor allem als eindrucksvoller Solitärschmuck oder Blickfang in Trockensträußen und größeren Blumengestecken.