Der immergrüne Strauch des Ilex aquifolium wird 6 bis 8 m hoch; im Süden und Westen Europas trifft man ihn auch als Baum mit pyramidenförmiger Krone an, der bis zu 16 m hoch und mehrere Hundert Jahre alt werden kann. Die Zweige sind dunkel- bis hellgrün, die Blätter eiförmig bis elliptisch und sehr dornig. Die Blattfärbung variiert von einem einfarbigen Dunkelgrün bis zu silbern panaschierten oder hellgrünen Blättern mit gelbem Rand bei den veredelten Sorten.
Die Blüten des Ilex sind weiß, die Früchte korallenrot und für Menschen giftig. Der Strauch ist winterhart und behält seine Beeren bis zum Frühjahr. Sobald die Früchte durch mehrmaligen Frost weich geworden sind, werden sie von Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und anderen Singvögeln gefressen, die auf diese Weise den Samen verbreiten. Wegen seiner stacheligen Blätter ist der Ilex für kleinere Vögel auch ein beliebter Schlafplatz im Winter und Zufluchtsort vor Feinden.
Der Name Ilex aquifolium bezieht sich auf die stacheligen Blätter. “Aquifolium” bedeutet “nadelblättrig”, Ilex geht auf die römische Bezeichnung für Stein-Eiche (Quercus ilex) zurück. Im mitteleuropäischen Raum sind immergrüne Sträucher selten und wurden deshalb von vielen Kulturen verehrt. Sowohl die germanischen und die keltischen Mythologien, aber auch das Christentum verbanden diese Pflanze mit Leben, das zu jeder Jahreszeit besteht. Die dornigen und dichten Blätter bildeten dichte Hecken und galten auch als Symbol des Schutzes vor Dieben und Eindringlingen.
Heute werden Ilex-Zweige vorwiegend in Großbritannien und Nordamerika als Weihnachtsschmuck verwendet. Dies vor allem, weil Blätter und Früchte auch in warmen Räumen lange an den Zweigen halten. Ilex tritt in der Regel als Unterholz in schattigen Wäldern auf. Vielfach wird er jedoch in Gärten gepflanzt, was nicht seinem natürlichen Vorkommen entspricht. In Klimazonen mit hoher Luftfeuchtigkeit trifft man ihn am häufigsten an.
Die Pflanze ist anspruchslos und gedeiht sowohl auf sandigem als auch auf kalkhaltigem Boden. Auch als Kübelpflanze für Terrasse und Balkon ist sie gut geeignet. Der Strauch ist winterhart, verträgt jedoch keinen strengen Frost. Kübel sollten daher in strengen Wintern entsprechend geschützt werden. Ilex wächst sehr langsam und hat deshalb ein sehr hartes, feinfaseriges und schwer spaltbares Holz, das auch häufigen Schnitt gut verträgt. Diese Eigenschaften machen ihn zu einer robusten und langlebigen Heckenpflanze. Da er bis zu 8 Meter hoch werden kann, wird er häufig als Hochstamm gezogen, dem nach und nach die unteren Seitentriebe entfernt werden, bis die Krone entsprechend dicht ist. Sobald die Krone die gewünschte Dichte erreicht hat, wird sie in Kugelform geschnitten.
Die Pflanze lässt sich im Sommer problemlos durch Stecklinge vermehren. Hierzu eignet sich ein sonniger Standort am besten. Damit der Ilex im Herbst rote Beeren trägt, müssen eine männliche und eine weibliche Pflanze gezogen werden. Es genügt auch, wenn sich entsprechende Partnerpflanzen in nicht allzu weiter Nachbarschaft befinden. Die Stecklinge sind recht resistent gegen Schädlinge, können aber an Mehltau erkranken und sollten regelmäßig auf Befall untersucht werden. Beim Aussähen der Samen ist zu beachten, dass diese häufig erst im zweiten Jahr auskeimen.