Kakaopflanzen

Die Botaniker bezeichnen die Kakaopflanze als Theobroma cacao L. Die mittelamerikanischen Indianer der Olmeken sind vermutlich die Namensgeber der Kakaopflanze. Ursprünglich als “kakawa” ausgesprochen, übernahmen die Inka sie in ihren Sprachgebrauch als “cacao”. Der schwedische Naturwissenschaftler Carl von Linne ergänzte später die botanische Bezeichnung um den Begriff Theobroma, was so viel bedeutet, wie “Die Speise der Götter”. Die Kakaopflanze gehört nach heutiger Ansicht zu den Malvengewächsen, früher wurde sie den Stinkbaumgewächsen (Sterculioideae) zugeordnet.

Die Kakaopflanze ist ein immergrüner Baum der tropischen Regenwälder, der im Unterholz der Regenwälder eine Höhe von bis zu 15 m erreicht. Da der Kakaobaum nur unter bestimmten klimatischen Bedingungen gedeiht, wächst er ausschließlich in Äquatornähe. Er verträgt keine Temperaturen unter 15 Grad Celsius und bevorzugt Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Noch heute werden die Kakaopflanzen ohne maschinelle Unterstützung auf Plantagen angebaut. Die Wuchshöhe wird dazu auf 5 Meter begrenzt. Die Früchte des Kakaobaumes werden vom Stamm geerntet und in der Sonne ausgelegt, bis das Fruchtfleisch sich verflüssigt und die Gärung (Fermentation) einsetzt. Die verbleibenden Bohnen werden weiter in der tropischen Sonne getrocknet und erhalten dadurch den für sie typischen Geschmack. Die Ernte der Kakaobohnen findet ganzjährig statt, da die Bäume drei- bis viermal pro Jahr blühen, wobei ein einzelner Baum bis zu 100.000 Blüten direkt an seinem Stamm austreiben kann. Die Bestäubung erfolgt durch Kleinstinsekten, wie Mücken oder kleine Fliegen. Weltweit werden heute etwa zwei Milliarden Kilogramm Kakaobohnen pro Jahr geerntet, was die Bedeutung der Kakaopflanze in den tropischen Regionen verdeutlicht. Wissenswert ist, dass die Völker Süd- und Mittelamerikas den Kakao besonders schätzten, weil die Samen neben Coffein zu einem vergleichsweise großen Anteil ein Alkaloid mit der Bezeichnung Theobromin enthalten, das eine ähnlich aufputschende Wirkung wie das Coffein besitzt, wodurch die Bezeichnung der Kakaopflanze als “Speise der Götter” zu erklären ist. Diese Inhaltstoffe sind es, die den bitteren Geschmack der Kakaobohnen verursachen und Schutz vor Fraßinsekten bieten sollen.

Die heute wichtigsten Arten der Kakaopflanze sind durch Züchtungen hervorgegangen und werden als Criollo (“Der Edle”), Forastero (“Der Fremdling”) und Trinitarioist bezeichnet, wobei letztere Art eine Kreuzung aus Criollo und Forastero ist.

Wie in den natürlichen Wachstumsregionen, braucht die Kakaopflanze auch bei Zimmerhaltung ausreichend Wärme, eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit und einen feuchten Boden. Auch im Winter muss der Pflanzenliebhaber darauf achten, dass die Raumtemperatur nicht unter 20 Grad sinkt. Staunässe muss jedoch unbedingt vermieden werden, da die Wurzeln sonst zu faulen beginnen. Ein tägliches Besprühen der Kakaopflanze mit Wasser dankt sie mit einem prächtigen Wachstum. Direkte Sonneneinstrahlung ist schädlich und sollte wie Zugluft unbedingt vermieden werden Unter diesen Bedingungen kann die Kakaopflanze im Zimmer eine Höhe von 150 cm erreichen. Als Erde empfiehlt sich eine Mischung aus Humus und Torf, eine Sandschicht am Boden des Topfes verhindert die schädliche Staunässe. Idealerweise wird die Kakaopflanze mit handwarmen Wasser gegossen und im Sommer einmal pro Woche mit einer organischen Düngermischung gedüngt. Im Winter benötigt die Kakaopflanze etwas weniger Wasser und das Düngen ist einzustellen oder zu reduzieren. Wird die Kakaopflanze unter diesen Bedingungen gehalten, dankt sie es mit einer reichlichen Bildung von Blüten und auch die Ernte von Kakaobohnen ist möglich.