Die meisten Druckereien setzten heute auf digitale Fertigungsanlagen, die von Computern gesteuert werden. Sowohl im Offsetdruck, wie auch beim Sublimations- oder Direktdruck kommen diese Anlagen zum Einsatz. Wichtig ist oftmals, nicht nur das einfache Übertragen des Druckauftrags von digitaler Form in Druckform, sondern auch die hohe Laufzeit der Drucker bei maximaler Nutzung. Dies bedeutet nichts anderes, als die Deckelung der Kosten, da bei geringer Standzeit des Drucker die höchste Effizienz erreicht werden kann. Daher ist es für eine Druckerei von Vorteil, Großtanksysteme an ihren Druckern zu nutzen. Diese Patronen fassen meist ein vielfaches von üblichen Patronengrößen und sind somit wesentlich besser in der Lage, mehr Drucke auszuführen ohne erneuert werden zu müssen. Druckereien haben so den Vorteil, dass sie auf kleinere Pausen angewiesen sind, da die Lebensdauer der Großtanksysteme höher ist. Neben dem finanziellen Aspekt kommt natürlich auch jener der Praktikabilität hinzu. Je seltener eine Druckerpatrone gewechselt werden muss, desto weniger Arbeitsgänge sind letztlich notwendig für das Ausführen eines größeren Druckauftrags.
Großtanksysteme kommen ins besondere bei großen Fertigungsstraßen, wie sie oft in der Textilindustrie und der Zeitschriftendruckerei vorkommen, zum Einsatz. Besonders der Offsetdruck, der für Zeitungen und Zeitschriften eingesetzt wird, benötigt Großtanksysteme, da bei einer hohen Auflagenzahl und engen Terminlichkeiten jede Pause der Druckerei schwerwiegende Folgen haben kann. Tageszeitungsdruckereien sehen sich etwa dem Problem gegenüber, dass die Redaktionen meist bis spät in den Abend hinein an Artikeln arbeiten und oftmals vor Mitternacht der Druck nicht begonnen werden kann. Da die mesiten Tageszeitungen bereits ab fünf Uhr morgens ausgeliefert werden, hat die Druckerei somit nur knapp vier Stunden für die Produktion von Auflagen bis zur Million. Ein Ausfall, oder eine Verzögerung der Druckanlage kann wichtige Minuten, wenn nicht Stunden kosten und somit letztlich auch viel Geld. Je später eine Tageszeitung auf dem Markt ist, desto älter ist letztlich ihr Inhalt. Bei dem eng umkämpften Markt also ein großes Problem. Beim Textildruck ist dieses Problem ebenfalls bekannt. Allerdings sind es hier enge vertragliche Bindungen mit den eigentlichen Herstellern, wie etwa Modelabels, und den Lieferanten, die zu Problemen führen. Neben der oft Länder- und Kontinent übergreifenden Produktion ist dies die größte Problematik für Textildruckereien. Lieferengpäss bedeuten in beiden Branchen finanzielle Einbußen und diese können sich die Besitzer der Anlagen oftmals nicht leisten. Großtanksysteme sichern nicht nur einen anhaltenden Arbeitsablauf, sondern auch Arbeit, Produktion und Finanzierung an sich.
Das Problem ist im Übrigen kein Neues. Bereits seit früher Druckzeit zählen Engpässe bei Farben zu den größten Problemen. Da Farben damals oft noch nicht synthetisch, sondern vor allem aus Pflanzen gewonnen wurden, konnte es durchaus zu einem Engpass kommen, wenn bestimmte Pflanzenarten nicht, oder nur eingeschränkt verfügbar waren. So waren verschiedene Farben zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich begehrt. Hinzu kam außerdem, dass manche Farben allein für das Königshaus oder Adlige reserviert waren. Waren diese Farben nicht auf zu treiben konnte nicht nur der eigene Ruf gefährdet sein, sondern auch das eigene Leben. Große Vorräte waren daher schon immer begehrt.